
Mein Lebenstraum wird wahr: ich ziehe durch die Welt - mit meiner Hündin Ria († 08.03.25) ,
meiner Blue Lady - eine BMW R 1250 GS und etappenweise auch unter Segeln.
Tag 137/138, 17./18.05.25
Am Freitag hätte das sehnsüchtig erwartete Paket aus der Schweiz in Bukarest eintreffen sollen - dem war jedoch nicht so... so werde ich nun wohl hier ausharren müssen, bis die Lieferung eingetroffen ist. Etwas arg doof, lässt sich aber gerade nicht ändern. Mal gucken, was ich mit meinen Terminen für Service und Reifen bei BMW Hellas in Thessaloniki machen werde von nächster Woche... und meine Maschine ist von der Kilometerzahl her bereits über der Service-Garantie-Kulanz..... Wäre ja aber auch zu schön, wenn alles reibungslos klappen würde.
Diese Tage habe ich genutzt, meine weitere Route zu organisieren. Auch die Variante prüfe ich genauer, ob statt über Russland nach Kasachstan/Turkmenistan/Usbekistan/Kirgistan zu reisen, die Route via Iran nach Turkmenistan in Frage kommt. Mit Aram, einer Iranierin Isfahan hatte ich bereits Video-Calls und konnte vieles klären. Sie stünde mir auch mit Rat und Tat für die ganzen Grenzformalitäten und den ganzen anderen Administrationskram zur Verfügung. Warum die evtl. Routenänderung? Die Einreise nach Russland ist für Touristen aktuell nur an ganz wenigen Grenzübergängen überhaupt möglich und wenn man unter 12 Stunden Grenzabfertigung durchkommt, dann ist man auf der Gewinnerseite...so die Informationen von meiner Verbindung nach Russland. ob ich darauf Lust habe, weiss ich gerade noch nicht.
Heute sind in Rumänien Präsidentschaftswahlen, 2. Wahlgang, weil am 4. Mai keiner die absolute Mehrheit erlangt hat. Klarer Favorit soll der russlandtreue Kandidat sein... na bravo. Gemäss Zeitungen wählt Rumänien heute zwischen Demokratie oder Illiberalismus, zwischen Europa oder Isolation und/oder zwischen Mathematik Champion oder Fussball-Hooligan. Rumänien gilt als das korrupteste Land Europas. Wenigstens hiervon distanzieren sich beide Kandidaten -wenigstens auf dem Papier.
Wir werden sehen...!!!
Tag 136, 16.05. 25
Morgens gings zuerst zur Wäscherei. Die Motorradklamotten müssen wieder mal einigermassen adrett aussehen.
Gesagt, getan und dann auf zum Sightseeing-Wackel durch Bukarest. Die pulsierende Hauptstadt Rumäniens mit ihrer bewegten Geschichte, vielfältiger Architektur, lebendigen Kultur und einer einzigartigen Atmosphäre. Ceausescus hat mit seinem Grössenwahnsinn viel zum heutigen Stadtbild beigetragen. Das beste Beispiel ist der "Palast des Volkes". Noch dekadenter geht wohl kaum....
Auch speziell, dass morgens um 10.30 Uhr kaum ein Lokal resp. Geschäft geöffnet hat. Die Stadt liegt noch im Halbschlaf. Erst ab 12 Uhr kehrt leben in die Strassen ein. Stundenlang könnte man durch die verwinkelten Gassen der Altstadt flanieren. Ueberall gibt's schönes zu entdecken.
Auf dem Platz der Revolution ist aktuell die Ausstellung "World Press Photo 2025" welche jährlich die besten Fotojournalisten und Dokumentarfotografien ehrt, zu sehen. Berührende, teils auch schockierende Bilder als Zeitzeugen unserer heutigen Welt. Die Ausstellung wird auch in der Schweiz und Deutschland zu sehen sein.
























Tag 134/135, 14./15.05.25
Gestern und heute war die Devise: auf nach Bukarest, das ich heute Nachmittag erreicht habe. Die 2 Millionen Stadt war verkehrstechnisch ne Herausforderung. Ich würde sagen, Mexico City war angenehmer, zum Fahren. Aber Ende gut, alles gut - Unterkunft gesucht und gefunden.
Die letzte Nacht hatte ich in Brasov verbracht, eine schmucke kleine Provinzstadt. Und heute ging es durch die wunderschöne Senke von Maneciu, am Fusse des Cicuas-Gebirges, durchs Tal des Flusses Telejaen und über den Bratocea Pass. Da waren ein paar weitere und engere Kurven zu meistern und einige male die gleichnamige Bahnstrecke zu queren. Bei jedem Bahnübergang ist noch der Bahnwärter Chef und die Schranke wird von Hand gekurbelt.














Tag 133, 13.05.25
Morgens gings zuerst in die Waschanlage, damit die Maschine wieder sauber wurde. Frauchen wurde gestern Abend noch sauber und die Kleider müssen bei Gelegenheit wohl mal in die Reinigung.
Strahlend sauber gings los; auf in einen strahlend schönen Tag. In der Nacht hattes es nochmals heftig geregnet aber nun war blauer Himmel und Sonnenschein angesagt, auch wenn's immer noch sehr kalt ist.
Das entschädigt doch für die gestrigen Strapazen.
Eigentlich wäre heute die Traumstrasse schlechthin, die Transfăgărășan (sie überquert das Fägäras Gebirge, das höchste in Rumänien und ist Teil der Südkarpaten) Programm gewesen. Als ich noch in Ungarn war, standen die Zeichen gut, dass die STrasse per Muttertag geöffnet wird. Der erneute Wintereinbruch in den Bergen hat dies jedoch verhindert. Schade... immerhin war es möglich, bis zum ersten Stausee, dem Lacul Vidraru zu fahren und das liess erahnen, was noch zu erwarten gewesen wäre. So habe ich definitiv einen Grund, irgendwann einmal wiederzukommen. Das gleiche gilt auch für die "Transalpina" (sie durchquert die transilvanischen Alpen). Hier war jedoch von Anfang klar, dass diese Strasse erst anfangs Juni öffnen wird. Sie führt bis auf 2500 Meter hoch - und garantiert ein gewaltiges Panorama. Also, Rumänien, ich werde wiederkommen - in ein wunderbares Land. Nicht nur wegen tollen Motorradstrecken.
So musste der Gebirgszug zwar umfahren werden. Das Navi wollte mich zuerst wieder über den Drum National von gestern lotsen.... neee. da macht Silvia nicht mehr mit.
Dann lieber einen Umweg fahren, aber vorankommen. So gings über eine schöne Cruising-Strecke durch den Parcul National Cozia immer schön den Flussschleifen des Flusses Alt folgend. Wunderbar. Die Natur hier in Rumänien ist gewaltig. Nach zwei Stunden war Sibiu resp. Hermannstadt erreicht.
Sibiu gilt als eines der schönsten Städte Rumäniens. Daher verwundert es nicht, dass die Stadt 2007 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt wurde. Der Hautplatz, Piate Mare, ist umsäumt von alten Patrizierhäusern, Prunkbauten und Palästen. Einmal mehr auch Sibiu - einfach wunderschön. Beim Sightseeing traf ich auch die Frau mit Huhn... sie hat mir ihre ganze Lebensgeschichte erzählt, auch wenn ich sie nicht verstanden habe. Ich glaube, sie war einfach happy, dass jemand zugehört hat.




















Tag 132, 12.05.25
Schlau wie ich nun mal bin :-) hab ich den Besuch beim Schloss Peles am gestrigen Muttertag ausgelassen, damit ich dem Touristenandrang entkommen kann. So machte ich mich heute früh zu fuss auf den Weg, hoch zum Schloss... und siehe da... schlau wie Silvia nun mal ist, keine Touristenmassen vor Ort - das Schloss ist nämlich am Montag und Dienstag geschlossen :-)
Na dann, Schloss Peles von aussen fotografiert und weiter ging's Richtung Burg Bran.
Die Burg Bran, auch bekannt als Draculaschloss, ist eine historische Festung in Rumänien, erbaut auf dem sogenannten Felsen Dietrichstein. Wie aus dem Nichts taucht die düster wirkende Burg auf und zack: Massenweise Touristen auf engstem Raum. Schnell war der Entschluss gefasst: einmal Fotostopp und weiter.
Die Burg Bran liegt an einer Passstrasse, welche die Regionen Siebenbürgen oder auch Transilvanien genannt und die Walachei miteinander verbindet. So weit so gut: das Wetter war nicht optimal: mit 5 Grad kalt, Nebel, teils Nieselregen und dann fing sie an - die Baustelle an eben dieser Passstrasse, dem Drum national 73. Der Ausbau/die Verbreiterung ist angebracht, muss doch auch der Schwerverkehr über eben diese Passstrasse, die Belagserneuerung ist erst recht nötig. Hätte ich von Beginn weg gewusst, dass die Baustelle sich über 50 Kilometer erstreckt, dann wäre ich umgekehrt. Aber so war ich mittendrin und kein Weg zurück. 50 Kilometer Matsch, Dreck, Rutschpartie, stop'n'go, Rotlichter, LKW's die nicht in einem Anlauf durch die einspurig geführten Kurven kamen... und ich auf zwei Rädern mittendrin. Wäre wenigstens das Wetter gut gewesen, dann hätte ich ausreichend Zeit gehabt, die schöne Umgebung zu geniessen, aber die Sicht war praktisch gleich null. Maschine und ich sehen aus wie sau...!
Durchgefroren und so ziemlich feste genervt, musst Plan B her, sobald das Baustellenende erreicht war. Auf eine Weiterfahrt hatte ich keinen Bock.. also galt es, eine Unterkunft so nahe wie möglich zu suchen.... und das war ein Glücksfall: ein schmuckes 200jähriges, für die Gegen typisches Holzhäuschen ganz für mich alleine und ein Engel von einer Vermieterin.
Ein geheizter Raum, eine warne Dusche und die Welt schaut wieder anders aus. Also auf, um den kleinen Ort zu erkunden. Zum Abendessen gab's eine lokale Spezialität; Huhn mit Polenta und so viel Knoblauch, da wird Dracula einen grossen Bogen um mich machen. Was für ein Tag!










Tag 131, 11.05.25
Nach den doch recht strengen letzten beiden Tagen, war für heute ein Mini-Programm geplant. Frühmorgens gings auf Erkundungstour durch Schässburg/Sighisoara/Segesvar (deutsch/rumänisch/ungarisch). Die Stadt wurde von Deutschen Auswanderer im 12. Jh gegründet und ist bis heute immer noch drei sprachig. die Altstadt gehört zum Unesco Welterbe und ist einen Bummel allemal wert. Hier steht auch das Geburtshaus von Dracula - schaurig schön :-)
die Fahrt bis zum heutigen Uebernachtungsort dauerte gerade mal 2 Stunden: Sinaia ist ein bezaubernder Bergort im Prahova-Tal, der eine Vielzahl von Attraktionen für jede Jahreszeit bietet. Morgen steht dann der Besuch der beeindruckenden Architektur und der reichen Geschichte des Schlosses Peleş an. Das Schloss Peles ist der meistbesuchte Ort in Rumänien und ich dachte mir, dass ich dies nicht unbedingt am Muttertag machen muss.










Tag 130, 10.05.25
ein strahlend schöner, aber saukalter Tag erwartete mich.
Mein erstes Ziel war die Besichtigung von zwei Moldauklöster. Diese Gruppe von rumänisch-orthodoxen Klöster in der Bukowina, dieser Teil von Rumänien der an die ukrainische Grenze stösst. Die Errichtung der Klöster wurde im 15./16. Jahrhundert im damaligen Fürstentum Moldau durch Stephan der Grosse veranlasst. Einige der Klöster zeichnen sich durch gewaltige Wandmalereien aus, die bis heutige erhalten sind. Die Klöster gehören zum Unesco Weltkulturerbe.
Zuerst besuchte ich das Kloster in Moldovita, das durch seine Schlichtheit und Ruhe zu beeindrucken wusste. Die Malereien, die damals dem Schreiben und Lesen unkundigen Volk Szenen und Gleichnisse aus der Bibel vermitteln sollten, sind beeindruckend. Der zweite Stopp war beim Kloster Voronet, das genau so schön ist, jedoch touristisch ziemlich überflutet war. Schnell war ich hier wieder weg.
Dann lieber durch die wunderschöne Gegend der Bukowina kurven. Eine sehr ländliche Gegend und hier war ersichtlich, dass das Land noch um einige Jahre hinterher hinkt. Pferd und Karren sowie auch Ochse und Karre waren allgegenwärtig. Mehrmals konnte ich beobachten, wie die Menschen am Ziehbrunnen Wasser holen gingen und aufgrund der rauchenden Schornsteine wird wohl noch mit Holz geheizt. Die Alten sitzen auf dem Bänklein vor dem Haus und sehen dem treiben auf der Strasse zu. Ich denke, ich war eine willkommene Abwechslung - immer lächelnd wurde mir zugewunken. Die spielenden Kinder draussen hatten nicht wirklich mehr um sich zu beschäftigen, als sich selber. Ich habe diese Zeiten im Wallis noch erlebt - vor rund 45 Jahren.
Weiter ging's zum Lacul Bicaz, ein vom Fluss Bistrita durchflossener Stausee, der grösste künstliche See Rumäniens sowie ein beliebtes Reise-/Ausflugsziel im Sommer. Eine sehr idyllische Gegend die zum Wandern wie gemacht ist. In wunderschönen kurven Wand sich die Strasse dem Ufer entlang. Und ich hatte - trotz Wochenende - die Strassen fast für mich alleine. Wenn ich mir vorstelle, was bei uns bei schönem Wetter an so einem Ort los wäre!! Die ganze Gegen hier gehört zum Nationalpark Muntelui
Und dann noch die Schlucht Bicaz. Die Strasse führt an bizzarren Formen von Felsen, die teils hunderte Meter hoch über dir in den Himmel ragen, an riesigen Felsformationen und wirbelndem Wasser vorbei. Gestern hätte ich das nicht machen wollen. Noch heute lief von allen Seiten irgendwo Wasser herunter, über die Strasse etc. Und ist die Schlucht durchquert, führen ein paar tolle Haarnadelkurven wieder rauf in die Höhe.
Der ganze Tag heute war einfach nur schön. Nudelfertig bin ich nach 12 Stunden wohlbehalten angekommen reich beschenkt mit wunderbaren Erlebnissen und Eindrücken.
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Tag 129. 09.05.25
Nach einer sternenklaren Nacht gings heute Morgen zeitig bei 8 Grad endlich weiter Richtung Rumänien. 500 km und gut 6 Stunden Fahrzeit lagen vor mir. Die Grenze war schnell erreicht und schon bald wich die Fläche den ersten Hügel bis die Hügel den Karpaten weichen mussten.
Wettermässig hielt der strahlende Sonnenschein leider nicht lange - was auch so angekündigt war. So kam es, dass ich 5 Stunden im strömenden Regen durch die Gegen kurvte - Spass geht anders. Dass mich der Weg über den Gutai-Pass führte, Ostkarpaten, wusste ich, dass ich fast auf 2000 Meter hoch musste, das war mir nicht bewusst. Und was soll ich sagen; die Temperaturen sanken mit jeder Kurve tiefer und schon bald wurde der Regen zum Schneefall, was mit dem Motorrad natürlich nicht erquickend ist. Vernünftig war das nicht von mir. Aber es ist alles gut gegangen zum Glück. Die Karpaten sind wunderschön und wären auch ein wunderbares Wandergebiet. Und auch was ich sonst am Wegesrand durch den Regenvorhang erkennen konnte, macht Lust darauf, mehr davon zu sehen. Morgen soll's besser werden - wettertechnisch.
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Tag 128, 08.05.25
Das Wetter war heute ziemlich wechselhaft, So war noch Sightseeing in Debrecen angesagt. Debrezin liegt in er grossen Tiefebene nahe der rumänischen Grenze und wird als das calvinistische Rom bezeichnet, das diese Gegend, anders wie der Rest des Landes, reformiert ist und nicht katholisch. Die Altstadt ist hübsch und viele schöne Cafés und Plätze laden zum Verweilen ein.
Etwas Büroarbeit wartete noch auf mich und morgen geht's definitiv weiter nach Rumänien, im Norden hoch in die Berge. Ob dies möglich sein wird - wir werden sehen. Es hat in Rumänien in den letzten Tage heftig geregnet und massiv abgekühlt. Fahren auf Schnee ist nicht mein Ansinnen.... wir werden sehen.








Tag 126/127, 06./07.05.25
Meine Zeit in Ungarn neigt sich dem Ende entgegen. Ich bin etwas länger wie geplant rumgedümpelt. Dies deshalb, weil ein Paket aus der Heimat mich noch hätte erreichen sollen - aber das müssen wir nun anderweitig lösen. Gestern führte mich der Weg durch die Puszta. Diese eurasische Grassteppe, die sich mit kleinen Unterbrechungen über die Karpaten, den Ural und bis in die Mongolei erstreckt. Und hier blieb ich hängen: obwohl die Puszta unaufgeregt ist, flach, mit riesigen grasbewachsenen Ebenen, Sümpfen und kleinen Wäldern, strahlt sie eine wunderbare Ruhe aus. Und so nahm ich im Hortobagy Nationalpark, dort wo sich noch die wenigen ursprünglichen grossflächigen Gebiete finden lassen, eine Unterkunft.
Heute bin ich durch die Gegen gewandert. Habe mich an den alten Ziehbrunnen erfreut, due "komisch" aussehenden Rindviecher bestaunt und die spezielle Bauweise der alten Bauernhäuser genauer begutachtet. Irgendwie so öde, rau und dann doch wieder lieblich - eine ganz spezielle Landschaft. Viele Tiere durfte ich beobachten und die Dörfer sind "besetzt" von brütenden Storchen-Paaren. Die Jungen sollten demnächst schlüpfen.
Nach getanem Vergnügen habe ich mich wieder mal dem Thema Servie und neue Reifen in Griechenland gewidmet. Es scheint nun - nach mehrmaligen Nachfragen und mich orientieren - alles zu klappen. BMW Hellas macht nur den Service. Für die Reifen muss ich dann zum Reifenfachändler irgendwo anders in Thessaloniki... Und nein, man bekommt keinen elektronischen Termin für die Agenda geschickt, keine Terminerinnerung oder ähnliches: als Ausländer bezahlt man alles im Voraus und vertraut darauf, dass alles klappen wird - und es wird klappen. Für die organisierte und strukturierte Silvia phasenweise eine echte Herausforderung - aber das tut auch gut!














Tag 125, 05.05.25
Meine Reise und meinen ungefähren Zeitplan hatte ich auf Social Media in den einschlägigen Facebook-Gruppen von Motorrad- und/oder GS Fahrern gepostet. Das Echo darauf war beachtlich und so habe ich nun in diversen Ländern Menschen mit der gleichen Leidenschaft mit denen ich mich treffen werde. So auch heute in Ungarn: Tom der GS Fahrer und seine Frau Sandra, die von Bayern nach Ungarn ausgewandert sind. Wie selbstverständlich durfte ich bei Ihnen zu Gast sein und wir verbrachten wunderschöne, wertvolle Stunden zusammen. Die fünf Fellnasen von Ihnen waren zudem echte Seelennahrung für mich. Danke euch beiden und wir bleiben in Kontakt!








Tag 124, 04.05.25
Der heutige Tag war dem Sightseeing in Pecs gewidmet. Einmal mehr eine wunderbare Stadt, die viel zu bieten. Schöne historische Bauten, gepflegtes Ortsbild, grosse, schattige Parks und auch hier: offen, herzliche, hilfsbereite Menschen. Die Ungarn sind sehr offen, haben einen südländischen Touch, aber nicht chaotisch und laut.
Einmal mehr bin ich auch hier erstaunt, wie sauber es überall ist. Seit Tschechien muss ich zugestehen, dass es viel sauberer ist wie bei uns. Und ich bin ja hauptsächlich auf Neben- und Kleinst-Strassen unterwegs… nirgends ist irgend eine illegale Abfallentsorgung sichtbar. Die Länder sind arm… je weiter südlicher ich komme, desto ärmer. Das zeigt sich sofort bei allem und jedem. Aber mit ihren Mitteln und Möglichkeiten ist alles gepflegt und wird unterhalten. Und ich als Laie habe auch immer wieder den Eindruck, dass die Natur hier noch intakt ist. Die Wälder, Bäume sehen gesund aus, dicht belaubt resp. benadelt, gesunde Farbe, gesundes Aussehen.... und was mir an Tieren einfach so am Strassenrand begegnet, unterstreicht dies noch zusätzlich.
In der Schweiz, Deutschland oder Österreich erregt eine Frau mit einer GS kein Aufsehen mehr. Hier ist dies anders. Die Frauen staunen immer wieder Bauklötze, wenn ich den Helm runternehme und da ne Frau zum Vorschein kommt und die Männer zollen mir regelrecht Respekt. Wenn sie etwas deutsch oder Englisch können, sprechen sie mich an und äussern den Respekt verbal. Ansonsten kommt immer ein «Daumen hoch» Zeichen. Das hätte ich so auch nicht erwartet.
Und dann war mal wieder Waschtag angesagt: Handwäsche natürlich und am einfachsten geht das wie folgt: wenn man in der Unterkunft ankommt, alles in Seifenwasser einlagen (in jeder Unterkunft hat's nen Eimer, der hierfür verwendet werde kann) und bis man vom Essen zurückkommt, ist alles wieder sauber; noch ausspülen, irgendwie, irgendwo aufhängen und bis am anderen Morgen ist alles wieder sauber und trocken. Und sollte sich mal kein Eimer finden lassen, dann am besten direkt mit den Klamotten noch am Leibe unter die Dusche, Frauchen und Kleider gut durchwaschen und fertig :-)










Tag 123, 03.05.25
Die Tage am Balanton fielen schlussendlich der Unwetterwarnung zum Opfer. Für diese Nacht und moregen Sonntag sind kräftige Gewitter sowie starke Winde angesagt. Zudem soll's massiv abkühlen und weiterhin regnerisch sein. Also nicht so ideales Camper-Wetter und bei Regen alles abbauen zu müssen - aus diesem Alter bin ich raus. Dass muss nicht mehr sein. Also habe ich heute kurzentschlossen alles zusammen gepackt und bin südwärts zu meinem nächsten Ziel - Pecs - gezogen. Dann bin ich im Trockenen. Der Weg nach Pecs war nicht besonders spektakulär. Ungarn ist rein motorrad-technisch nicht der Börner. Dafür ist's zu flach und die Strassen zu gerade. Aber es hat eine gewaltige Natur zu bieten und tolle Menschen. Diese Weite - für mich als Schweizerin - ein Kind der Berge - ist dies extrem eindrücklich.
In Pecs konnte ich bereits einen ersten Eindruck dieser historischen Stadt im Süden Ungarns, nahe der kroatischen Grenze. Mit seinen alten Kirchen, Kathedralen und frühchristlichen Monumenten zählt Pecs zu den schönsten und faszinierendsten Orten Ungarns. Das Mikroklima der Stadt verleiht ihr eine warme, mediterrane Atmosphäre und sorgt für perfekte Bedingungen für die Wein- und Obstproduktion. Das sind doch perfekte Voraussetzungen.














Tag 121/122, 01./02.05.25
Bevor ich mich gestern auf den Weg machte, wollte ich noch gucken, ob ich die Wildpferde vom Neusiedlersee finden kann. Pferde im Freilauf habe ich gefunden, aber vermutlich waren das nicht die richtigen - ich weiss es nicht. Dafür habe ich jede Menge Feldhasen gesehen, die kreuz und quer über die Acker rannten. Hübsche Dinger!
Schon bald erreichte ich mein Tagesziel; den Balaton/Plattensee - das Meer Ungarns. Es ist der grösste Süsswassersee Europas und der grösste Steppensee des Kontinents. Besonders sind seine geringe Tiefe (im Durchschnitt 3.25 Meter) und seine "Wetter-Launigkeit". Blitzschnell können stürmische Winde aufkommen. Deshalb ist er auch bei Wind- und Kite-Sufern sehr beliebt.
Etwas abseits habe ich einen hübschen Campingplatz gefunden, der sehr grün, schattig und ruhig ist und somit habe ich die Camping-Saison eröffnet. Die Nächte sind zwar immer noch recht kühl... ja, Silvia hat gefroren - kaum zu glauben, aber wahr.
Mir gefällt's hier und so werde ich bis Sonntag oder auch Montag hier bleiben, bis es mich weiterzieht.
für ein Sightseeing ohne Schweissausbrüche habe ich mir ein Velo gemietet. so kann ich gemütlich durch die Gegen radeln und geniessen. In Ungarn fährt alles Rad. Und neben jeder Strasse ist auch ein toller Radweg so dass absolut stressfrei in die Pedalen getreten werden kann.














Tag 119/120, 29./30.04.25
für den gestrigen Tag war eine Tour rund um den Neusiedlersse geplant. Ich war zwar schon öfters in dieser Gegend, aber das ist rund 35 Jahre her (anfangs 20 war ich während gut 2 Jahren mit einem Wiener liiert :-).....!!!).
Aufgrund der Maul- und Klauenseuche die in Ungarn grassiert, sind gewisse Grenzstationen geschlossen und bei den anderen müsse mit aufwendigen Kontrollen, Dekontaminierungsmassnahmen oder ähnlichem gerechnet werden.
Also, egal ob Geburtstag oder nicht. Früh und ohne Frühstück ging's los und so kam ich noch vor dem Berufsverkehr an der Grenze an und konnte problemlos passieren - ich musste nur über einen sogenannten "Seuchen-Teppich" fahren (ne Art Schaumstoff der mit irgend einem Desinfektionsmittel - oder so ähnlich - getränkt war). Sau doof war das auf zwei Rädern. es fühlte sich an wie ne Partie Schlammfahren, aber alles ging gut.
Und dann hatte ich mir ein leckeres Geburtstagsfrühstück absolut verdient. Es kamen sogar etwas Heimat Gefühle auf beim "Altdorfer".
Die Maschine wurde zu Ehren diese Tages einer gründlichen Reinigung unterzogen - ich hasse Motorrad waschen... zig Ecken, Ritzen etc. wo sich aller mögliche Dreck ansammelt.
Der Neusiedlersee ist eine wunderbare Gegend, ein riesiger Nationalpark und der See als solches ist speziell, da er zusammen mit dem Plattensee einer der wenigen Steppenseen in Europa ist, keinen natürlichen Abfluss hat, eine sehr geringe Tiefe aufweist, ein mildes aber windiges Klima sein Eigen nennen kann und aufgrund seiner einzigartigen Flora und Fauna zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Sogar Wildpferde sind in den Nationalparks heimisch.
Meine Tour führte mich durch riesige Rebberg-Anbaugebiete. Ja, genau von hier kommen all diese leckeren österreichischen Weine, die ich jeweils im Tuxerhof geniessen darf.
Ein leckeres Essen, ein gutes Glas Wein und eine traumhafte Abendstimmung beschlossen meinen Geburtstag.
Am heutigen Tag hiess es wieder mal etwas Administration zu machen: die Motornummer meiner Maschine musste endlich gefunden werden fürs Carnet du Passage. Nicht ChatGPT oder meine Töff-Kumpels konnten mir weiterhelfen. Zum Glück gibt's Sascha - mein Lieblings-Schwiegersohn - der mir sofort helfen konnte. Und zack; Motornummer gefunden.
Der Termin mit BMW Hellas in Thessaloniki konnte ich auch fixieren. Aber die machen nur Service, Reifen bekomme ich dort keine. Also musste ich mich mit griechischen Pneuhändlern auseinandersetzen.
Und die Welt ist klein: als ich unter meinem Motorrad lag, um endlich diese doofe Nummer zu finden, wurde ich in bestem Lozärner Dialekt angesprochen. Eine Delegation der Vogelwarte Sempach logiert am gleichen Ort und widmet sich dem ornithologischen Leben hier. Die waren richtig erfreut, mich zu treffen und wollten genau wissen, warum, wieso, wohin etc. - Bauklötze haben sie gestaunt.
Und dann habe ich noch ein Paket nach Hause geschickt mit allem, was ich zu viel dabei habe und schlicht und einfach nicht benötige... das noch während der ganzen Zeit mitzuschleppen - darauf habe ich keine Lust. Also fix ne Zolldeklaration ausgefüllt und ab auf die Post damit.
















Tag 118, 28.04.25
Bei strahlendem Sonnenschein verabschiedete ich mich von Budapest und nahm den Weg Richtung Nord-Westen unter die Räder. Auf den von mir bevorzugten Nebenstrassen war ein ganz gehöriges Gerumpel in Kauf zu nehmen. Aber dafür musste ich die Strasse nur mit ein paar landwirtschaftlichen Fahrzeugen teilen. Man kann nicht alles haben!
Ungarn ist im Norden üppig grün. Unendliche Weite an Wiesen und Weiden - nur sind die aktuell wegen der Maul- und Klauenseuche alle leer. Die armen Viecher müssen im Stall bleiben. die kleinen Dörfchen verschwinden in den Wäldern. Kaum ein Dachgiebel ist zu sehen, aufgrund des Dickichts.
Und so geschah es, dass ich nichts ahnend um ne Kurve bog und zack, da war sie: Pannonhalma. Ein beeindruckender Bau oben auf dem Martinsberg. Die Erzabtei und früheres Benediktinerkloster.
Die ersten Benediktinermönche ließen sich 996 hier nieder. Sie bekehrten die Ungarn, gründeten die erste Schule des Landes und verfassten 1055 das erste Dokument in ungarischer Sprache. Seit ihrer Gründung förderte sie die Kultur in ganz Mitteleuropa. Ihre tausendjährige Geschichte spiegelt sich in der Abfolge der Baustile der Klostergebäude wider (das älteste stammt aus dem Jahr 1224), die noch heute eine Schule und die Klostergemeinschaft beherbergen und der Bau gehört zum Unesco Weltkulturerbe.
Das heutige Etappenziel war Ödenburg resp. Sopron im Nordwesten von Ungarn, südwestlich vom Neusiedlersee. Die Stadt gilt als Brücke zwischen den Ländern Österreich und Ungarn und sie spielte eine wichtige Rolle während der Reformation. Etliche Profanbauten, Patrizierhäuser, Jugendstilbauten und vieles mehr schmücken das Stadtbild.
Das pannonische Klima macht sich bestens bemerkbar. Es ist warm und es weht ein mittlerer Wind... so können die Weine rund um den Neusiedlersee prächtig gedeihen.










Tag 116/117, 26./27.04.25
Schönste Stadt Europas. Diesen Titel möchten garantiert einige Städte für sich beanspruchen. Budapest spielt hier ganz bestimmt ganz weit oben mit. Ich bin begeistert von dieser Stadt. Die Hauptstadt Ungarns (Buda westlich und Pest östlich der Donau) überzeugt mit imposanten Gebäuden wie Parlamentsgebäude , Kettenbrücke, Burgpalast, Fischerbastei, Staatsoper, Theater, Synagoge, Markthalle… es nimmt kein Ende. Prachtbauten überall, keine Bausünden, schmucke Brücken, verschnörkelte Details überall, witzige Bronze Figuren , schöne Parks, lauschige Eckchen, blitzsauber alles….
Graf Andrássy - allen Geschichts- und/oder Sissi-Kennern ein Begriff - zeichnet für vieles verantwortlich. Wollte er doch, das seine Hauptstadt genau so schön sein sollte, wie Paris es ist. Meiner Meinung nach, hat Budapest die Nase vorn.
Was bin ich gestern und heute durch diese Stadt gewackelt. Und es war überall unglaublich schön. Das perfektes Wetter war das Tüpfelchen auf dem i.
Das Witzigste: Timea, die junge Frau mit rumänischen Wurzeln, die für eine Kosmetikfirma arbeitet, auch schon in Luzern war und recht gut Deutsch spricht. Sie hat mich in der Fussgängerzone angesprochen und wollte mir ihre Produkte schmackhaft machen. Offenbar war sie der Meinung, dass ich eine Verjüngung gebrauchen könnte, denn sie hat mich auf 62 geschätzt.. 😂😂😂Ihr war das furchtbar peinlich. Ich habe mich köstlich amüsiert. Ins Geschäft kamen wir nicht, aber Timea hat mir Ihre Telefonnummer gegeben - ich solle einfach anrufen, wenn es irgend ein Problem gebe. Sie hat mir alle Orte angegeben, die ich in Ungarn sowie Rumänien besichtigen soll und die Adresse ihrer Familie in Rumänien hat sie mir ebenfalls gegeben. Ich soll da vorbei schauen und könne auch bei ihnen übernachten. Die würden sich sehr freuen und geehrt fühlen, wenn sie mich beherbergen dürften. Ich war sprachlos. Gäbe es das bei uns auch?
Das Berührendste: „die Schuhe am Donau Ufer „ .. das Holocaust Mahnmal an die Massenermordungen von rund 4000 ungarischen Juden 1944/45. Die Schuhe stehen oder liegen wie „zufällig“ übrig geblieben am Donauufer. Das kleinste Paar - es würde gerade Mauro passen.




































Tag 115, 25.04.25
Die Auswirkungen resp. Nachwehen des heftigen Gewitters von gestern Abend waren heute Vormittag noch deutlich. Der Himmel wolkenverhangen und immer wieder setzte Regen ein. Nässe und haufenweise vom Winde verwehte Blütenblätter machten die Strassen ziemlich rutschig. So cruiste ich genüsslich durch die Landschaft, die sich in üppigem Grün präsentierte. Manchmal sah man die Schilder vor lauter Grün fast nicht :-)
Meine Route führte mich entland der slowakisch-ungarischen Grenze. Was ich jedoch nicht beachtet hatte, dass inzwischen alle kleinen Grenzübergänge aus Ungarn raus wegen der Maul- und Klauenseuche geschlossen sind. Das war auch nicht klar gekennzeichnet und ich konnte, was geschrieben stand, nicht lesen. Also bin ich öfters heute wieder umgekehrt und wieder ein Stück retour gefahren. Bis ich genug hatte und den direktesten Weg nach Budapest gesucht und auch gefunden hatte. Mit der Fähre beim Donauknie die Donau querend direkt nach Visegrad und dann noch 40 Kilometer bis zur Hauptstadt. Es waren noch einige andere Biker unterwegs; das Chapter Ghost's of Hungary!!! Naja, was soll ich sagen... leben und leben lassen.
Die Strömung der Donau ist hier so stark, dass die Fähre während der Ueberquerung die ganze Zeit von einem Schlepper flussaufwärts geschoben werden müsste, damit sie nicht abtreiben konnte. Beim Hotel angekommen musste ich den Sicherheitsleuten zuerst noch klar machen, dass ich meine schöne Maschine - auch wenn die in der Zwischenzeit ne Wäsche dringend nötig hat - nicht einfach irgendwo auf einem Parkplatz abstellen werde. Sonst ist sie anderntags garantiert nicht mehr dort, sondern dass ich sie direkt beim Hoteleingang unter dem Vordach lassen werde. Das gab noch einiges an Diskussionen. Wobei ich ja nicht mitdiskutieren konnte aber mich halt einfach nicht bewegt hatte, bis schlussendlich das OK kam, dass meine GS da stehen bleiben konnte. Na, siehste, geht doch :-) lächelnd habe ich mich bedankt.










Tag 114, 24.04.25
Heute war Ruhetag. Das war nötig... um all die Eindrücke setzen zu lassen, aber auch, um einiges administratives zu bearbeiten.
In Griechenland braucht meine Maschine einen Service und vor allem neue Reifen. Und auf mein erstes Mail hat BMW Hellas in Thessaloniki nicht geantwortet, also musste ich mal nachfragen. Und nun habe ich den Griechen Ilias tatsächlich erreicht und wir konnten alles besprechen und so hoffe ich, dass dann auch alles klappen wird. Die Reifen müssen bestellt werden, die sind nicht einfach so an Lager wie bei uns, ich muss im Voraus bezahlen, sonst geht schon gar nix...
Dann ist mein Carnet du Passage noch ausstehend. Das ist ein Zolldokument für das Motorrad, welches ich benötige, damit ich in gewissen, vor allem asiatischen Ländern, werde einreisen dürfen, das bestätigt, dass es meine Maschine ist und ich die auch wieder ausführen werde und nicht versuchen werde, im Lande zu verkaufen. Ja, das muss alles seine Richtigkeit haben und in diesem Fall ist's echt viel administrativer Aufwand und als Depot muss ich die Hälfte des Wertes des Motorrads hinterlegen.... sollte ich mit leeren Taschen wieder in die Schweiz zurückkehren, dann habe ich wenigstens noch dieses Geld.. damit ich nicht direkt zum Sozialfall werde :-)
Und meine ganzen Motorrad Klamotten, Stiefel und Helm habe ich mal einer gründlichen Reinigung unterzogen. Auch das muss mal sein und ist recht aufwendig, bis man alles auseinander genommen und nach getaner Aktion wieder zusammengesetzt hat.
Ganz gemütlich bin ich durchs Städtchen Eger flaniert. Eger und seine Umgebung sind für seine Thermalquelle und seine Weine bekannt. Schon gestern Abend habe ich mich durch die Weissweine probiert... die können sich sehen lassen. Heute Abend werden noch die Rotweine "dran glauben müssen".!!! Eger ist beschaulich und hat garantiert die schönsten Abwasser-Kanal-Deckel, die ich je gesehen habe...und ungarischen Forint habe ich auch noch gewechselt. Da fühlte ich mich gleich steinreich.... 10'000 HUF sind ca. CHF 25.00. Zum Abendessen gab's dann ne lokale Spezialität: Lamm-Gulasch mit einer Art Spätzli mit Schafskäse... echt lecker.
Morgen geht's weiter mit Tagesziel Budapest, wo ich übers Wochenende verweilen werde.
















Tag 113, 23.04.25
Kräftige Gewitter sind gestern Abend und in der Nacht über Kosice hinweggezogen. Heute Morgen schien sich jedoch alles wieder beruhigt zu haben.
So zog ich los und erreichte schon bald die Grenze zu Ungarn. Buchstäblich ne grüne Grenze... irgendwo im Nirgendwo... es lagen 28 Kilometer Geholper vom Feinsten vor mir... Spass ist anders... aber das kann halt schon mal vorkommen, wenn man abseits des Mainstreams unterwegs ist. Dafür durfte ich eine wunderbare Flora und Faune geniessen: grün soweit das Auge reicht, Wiesen, Weiden, Wälder... Fasane kreuzten haufenweise meinen Weg und sogar eine Eule durfte ich beobachten... so schnell war ich unterwegs.
Eger erreichte ich gerade noch, bevor das nächste Gewitter einsetzte und hier werde ich nun auch zwei Tage bleiben.








Tag 112, 22.04.25
Schon vor dem Frühstück ging's los; rauf auf die Burg. Die 754 wollen bezwungen werden. Gelohnt hat sich die Mühe. Der Ausblick von oben war wunderbar. Die mittelalterliche Burg gilt als die schönste Burg der Slovakei. Schön ist sie tatsächlich und vorallem sehr auch eindrücklich.
Das Frühstück hatte ich mir nach soviel Frühsport redlich verdient.
Immer schön brav dem Navi folgend gings Richtung Kubi Pass. Und ja, Silvia fährt einfach weiter, auch wenn das Bauchgefühl etwas rumort. Der schmale und steile Weg führte mich über eine Anhöhe mit toller Aussicht bis weit in die Ebene hinein und hoch bis zu den Gipfeln der Hohen Tatra. Und es kam, was kommen musste: kaum ging's abwärts, war der Asphalt weg. Das an sich wäre nicht so schlimm gewesen. Aber der Schotter war mit tiefen, ausgewaschenen Furchen - richtigen Gräben - durchzogen. Vermutlich hat hier der letzte grosse Regen seine Wirkung getan. Kurz und gut; es war plötzlich ein Gelände, welches mich fahrtechnisch an meine Grenzen brachte, wenn nicht sogar darüber hinaus. Wer mit mir auch schon off-road unterwegs war - weiss, was ich meine :-)
Aber was soll ich sagen: umkehren bei diesem Gefälle war auch keine Option, also musste ich runter... und oh Wunder; das hat geklappt, ohne dass ich mich resp. die Maschine hingelegt habe. Haste gut gemacht, Silvia.
Nach einer kurzen Verschnaufpause gings im Norden am Fusse der grossen Tatra entlang weiter, bis zur Zipser Burg/Spissky Hrad. Der heutige Burgberg war seit der Jungsteinzeit besiedelt und von den Kelten, Mongolen, Krone Ungarns, Habsburger etc. besiedelt und/oder bekämpft. Seit 1990 wird an der aufwendigen Renovierung und der konservatorischen Sicherung der Burg und der Ruine gearbeitet. Sie gehört zum Unesco Weltkulturerbe.
Noch etwas weiter nördlich legte ich im Städtchen Bardejov eine Sightseeing Pause ein. diese altertümliche Stadt ist eine der ältesten Städte der Slovakei, hat eine der besten noch erhaltenen Stadtmauer inkl. Wehrtürme und gehört ebenfalls zum Unesco Welterbe. Ein schnuggeliger Ort, der zum Flanieren einlädt.
Heutiger Uebernachtungsstopp ist Kosice, nahe der Grenze Ungarns.
Puuhhh, also heute bin ich echt erledigt. die Temperaturen von bis zu 28 Grad haben mir zugesetzt und die ganze Aufregung des Tages ebenso. Ich glaube, morgen lege ich einen Ruhetag ein - zum Regenerieren. Erholung vom Urlaub so quasi :-)


















Tag 111, 21.04.25
Der Wettergott meint es einfach gut mit mir - ich bin ein Glückskind. Der Himmel ist zwar etwas bedeckt, aber es ist schon früh morgens sehr mild. Frisch gestärkt geht’s los. Heutiges Tagesziel ist noch unbekannt. Mal gucken, wann ich keine Lust mehr habe, zum weiterdüsen. Bin ja nicht auf der Flucht - ich hab ja Zeit.
Schon gestern musste ich feststellen, dass die Strassen in der Slovakei um einiges schlechter sind wie in Tschechien. So gilt bei der Fahrt durch einen Teil der niederen Tatra meine volle Konzentration den Schlaglöchern... ist ja schlimmer wie in Mexico. Aber die Natur auch hier - wunderschön.
Zuerst geht's hinauf nach Spalina Dolina. Ein Dörfchen hoch oben am Berg, welches nur durch eine steile und teils enge Gebirgsstrasse erreichbar ist und das einst bekannt für seinen Kupfer Bergbau war. Heute ist’s ein idyllisches Bergdorf, wo die Zeit stehen geblieben scheint. Die Bewohner gucken auch etwas erschreckt, ob meinem Motorrad. Aber alle freuen sich und winken.
Einen kurzen Stopp lege ich im Anschluss in Banska Bystrica ein. Die Stadt erreichte vorallem durch den slovakischen Nationalaufstand Berühmtheit.
Dann gehts hoch auf den Pass Donovaly in der Niederen Tatra. Der Ort mit dem gleichen Namen ist ein bekanntes Skisport Zentrum und Wandern kann man eh im ganzen Land endlos. Die Aussicht auf die Hohe Tatra mit den noch schneebedeckten Gipfeln ist wunderbar.
Den Abstecher nach Vlkolinec kann ich mir nicht verkneifen. Es geht auf engster Strasse den Berg hoch, bis ich die unberührte Siedlung mit 40 originalen, noch immer bewohnten Holzhäusern erreiche. Gerade mal 35 Bewohner hat der Ort und die meisten sind über 80 Jahre alt. Der in unverfälschter Weise erhaltene Ort ist einer der wenigen in Europa, in dessen Umgebung noch Bären, Wölfe und andere Tiere frei leben. Das Dorf ist einzigartig in Mitteleuropa, die Häuser sind aus Holz, ohne Strom und ohne Wasserleitungen und gehört zum Unesco Welterbe.
Durch die einzigartige Gegen Liptov/Liptau im Norden des Landes, die sich durch eine reizvolle Vielfalt der Natur auf kleinstem Raum auszeichnet, zwischen hohen Gipfeln und weichen grünen Hügeln und Weiden, geht es bis zur Burg Orava, wo ich auch mein Nachtquartier beziehe. Die 754 Treppenstufen, die zur auf einer steilen Felsklippe erbauten Burg hinaufführen, werde ich morgen erklimmen - ohne Motorradklamotten. Sonst kipp ich um :-)
Es war ein intensiver Tag mit vielen verschiedenen Eindrücken. Es ist einfach wunderbar, wie vielfältig diese Welt ist.














Tag 110, 20.04.25
Acht Uhr morgens, strahlend blauer Himmel und milde 18 Grad – was will man noch mehr.
Also nix wie los Richtung slovakischer Grenze. Trotz topp Wetter und Ostern hatte ich die Strassen für mich allein.
Und zack – bin ich auch schon über der Grenze und obwohl die Natur immer noch die gleiche ist, ist plötzlich irgendwie alles etwas anders. Die beiden Länder waren einst vereint und aufgrund meines ersten Eindrucks hat die Slovakei durch die Trennung nicht zwingend gewonnen.
In Bratislava, Nitra und Trnava war ich schon öfters, da mein Ex-Mann geschäftlich in der Slovakei zu tun hatte und ich ab und an auf einer Geschäftsreise mit dabei war. Also lasse ich den westlichen Zipfel aus und steige direkt bei Trencin ein.
Die Burg wurde im 11. Jahrhundert auf einem steilen Felsen erbaut – damals als königliche Burg. Das mächtige Festungswerk ist das Ergebnis einer allmählichen Vervollkommnung als wichtige Grenzfestung und sie spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte des Königreichs Ungarn, vor allem während der Türkeneinfälle.
Den steilen Aufstieg erspare ich mir und düse weiter. Der Abstecher nach Cicmany war nicht geplant, hat sich aber absolut gewohnt.
Die urwüchsige Gemeinde Cicmany, im südlichen Teil des Tales Rajecká dolina und auf einem Ausläufer der kleinen Tatra erbaut, wurde durch die originellen Holzhäuser mit der charakteristischen weißen ornamentalen Ausschmückung berühmt. Einzigartiges und charakteristisches Element der Holzhäuser von Čičmany ist das mit geometrischen Ornamenten verzierte Äußere der Häuser. Zuerst wurden nur die Ecken der Häuser mit Lehm und später mit Kalk verzierten. Ab dem 19. Jahrhundert kamen allmählich Schmuckmotive im gesamten Exterieur der hölzernen, nicht verputzten Häuser hinzu. Die Malerei sollte die hölzernen Balken vor Feuchtigkeit und vor dem durch Einwirkung der Sonnenstrahlen bewirkten Platzen schützen.
Und schon bald erreichte ich mein heutiges Etappenziel: Bojnice. Ein kleines, besitzergeführtes Hotel hatte noch ein Zimmer frei und ja, was soll ich sagen: wenn sogar das Polizeiauto rausgestellt wird, damit ich mein Motorrad geschützt parkieren kann, dann bin ich doch hier definitiv am richtigen Ort.
Das über dem Ort thronende Schloss aus dem 11. Jahrhundert ist heute Nationales Kulturdenkmal und Drehort vieler Märchenfilme – es könnte aber auch kaum romantischer aussehen – ist es doch in seiner Bauweise den Schlössern der Loire nachempfunden. Eine kleine Wanderung führte mich rund um das Schloss – und zum Glück etwas abseits der Touristenströme. Dank Ostern und einem gleichzeitig stattfinden Mittelalter-Fest waren die Menschenmassen enorm.
















Tag 109, 19.04.25
Der Blick gegen Himmel war morgens um sieben nicht gerade ermunternd. Aber was soll's: anziehen und auf geht's zur Felsenstadt in Adersbach. Im Naturschutzgebiet Adersbach findet sich eine verwunschene Natur mit tausenden von Felstürmen aus Sandstein - ein magischer Ort. Stundenlang könnte man durch die teils engen Wege wandeln und nicht aufhören, zu staunen. Zum Glück hatte auch Petrus Einsicht und es blieb trocken, obwohl es am Himmel sehr düster aussah, was jedoch die Magie des Ortes irgendwie noch untermalte.
Der frühe Vogel fängt den Wurm... und so war ich um zehn schon durch mit dem Touristenprogramm. Zuerst imNorden der der polnischen Grenze folgend gings weiter und später quer durchs Landesinnere süd-ostwärts.
Next Stopp: Litomysl. Die Stadt besticht durch romantische Gärten und einem prunkvollen Renaissance Schloss welches auf der Liste des UNESCO Kulturerbe geführt wird.
Inzwischen stahl sich sogar die Sonne zwischen den grauen Wolkenbergen hindurch. Die Natur erneut einfach wunderschön. Nebst einer wahren Frühlings-Blüten-Pracht durfte ich auch einige Tiere am Strassenrand bewundern. Rehe, Hasen - ja, der Osterhase scheint ganz schön zu tun zu haben - Fasane und Einhörnchen kreuzten zigmal meinen Weg - oder umgekehrt.
Noch einen Stopp machte ich in Kremsier in Ostmähren ein. Das Stadtzentrum steht unter Denkmalschutz und auch dieses Schloss wird auf der Liste des UNESCO Kulturerbe geführt. Das Städtchen bezaubert mit einem Mix von gotischen Laubengängen, Barockgiebeln, teils mit Sgraffito Schmuck, Renaissance Bauten und vielem mehr.
Tagesziel ist Zlin, nahe der slovakischen Grenze.
Meine Zeit in Tschechien neigt sich dem Ende entgegen. Ein Land dass mich beeindruckt hat; seine Menschen, seine Natur, seine historischen Schönheiten.
























Tag 108, 18.04.25 - Karfreitag
Dresden erwachte wolkenverhangen und leichtem Nieselregen, was mich jedoch nicht davon abhielt, einen Touristenwackel in der Stadt zu machen: Frauenkirche, Zwinger, Semperoper... beeindruckend schön und früh morgens, wenn die Stadt noch schläft, kann man dies auch in aller Ruhe viel besser geniessen.
Bald gings aber auf 2 Rädern weiter. Durch den Nationalpark der Sächsischen Schweiz, zuerst der Elbe entlang, bis ich die Grenze nach Tschechien passierte und dann dem Fluss Zehrovka entlang durchs böhmische Paradies - der UNESCO Geopark. Leider hatte inzwischen stärkerer Regen eingesetzt und tiefliegender Nebel war aufgezogen, was mich jedoch nicht von der Weiterfahrt abhielt. Das Böhmische Paradies ist seit Jahrhunderten die Muse von zahlreichen Künstlern, Schriftstellern, Malern und Romantiker. Die einzigartige Schönheit der bizarren Felsenstädte (die gewaltigen Kräfte der Natur haben hier phänomenale Sandsteinformationen hervorgebracht), tiefen Kiefernwäldern, majestätischen Burgen und Schlössern und den malerischen Blockhütten liess sich auch so erahnen und auch geniessen. Das ganze Gebiet ist durchsetzt mit vielen kleinen Wegen, die sich durch und um die Formationen hindurchschlängeln, durchzogen.
Ziemlich durchnässt erreichte ich nachmittags Adersbach, wo morgen der Besuch der Adersbacher Felsenstadt auf dem Programm steht. Zuerst heisst es heute jedoch: Klamotten trocknen und zum Abschluss dieses Tages habe ich mir "einen kleinen" Blaubeer-Knödel gegönnt. Eine süsse Spezialität aus der Gegen. Lecker war's und statt war ich danach auch :-)










Tag 107, 17.04.25
Prager Frühling - im währsten Sinne des Wortes. Nicht nur in Prag, in ganz Tschechien blüht und spriesst es überall, alles und gleichzeitig. Ein voller Blütenduft liegt in der Luft - wunderbar. Wettertechnisch sollte es gemäss Prognose jeden Tag immer wieder regnen.. aber bis jetzt scheint jeden Tag die Sonne, auch wenn heute eine hohe Luftfeuchtigkeit und schwüle 26 Grad zu verzeichnen waren.
Zuerst wandelte ich auf den Spuren der Kurschatten in Marienbad und Karlsbad. Marienbad gehört zum Unesco Weltkulturerbe. Beide Orte sind berühmte Bade-Kur-Orte, reich an Thermalquellen und hatten ihre Blütezeit im 19. Jahrhundert, obwohl seit dem 12. Jahrhundert bestehend. Speziell Marienbad verzeichnet viele repräsentative Gebäude und heute auch grosse Parkanlagen. Hier gaben sich gekrönte Häupter, Grössen aus Politik, Kunst und Kultur die Klinke in die Hand... und jetzt war die Casanova auch da.
Danach gings weiter nordwärts Richtung böhmisch-sächsische Schweiz. Irgendwann realisierte ich, dass das Erzgebirge gleich einen Katzensprung westlich liegt und zack, war ich wieder in Deutschland und kurvte durchs Fichtelgebirge, eine vielseitige Kulturlandschaft, geprägt vom Jahrhunderte langen Bergbau ist dort entstanden und versprüht einen ganz eigenen Charme. Und plötzlich kam ich auf die Idee, dass ich eigentlich noch den Abstecher ins 30 km entfernte Dresden machen könnte. Wenn ich schon mal da bin.. Gedacht, getan... und nun bin ich in Dresden. Das war so nicht geplant. Aber voll ok.














Tag 106, 16.04.25
Heute war Sightseeing in Prag angesagt. Früh machte ich mich auf den Weg durch die Stadt. Zuerst auf den Aussichtshügel Petrin. Den Blick von oben auf die Stadt, die noch in nebliges Licht gehüllt war, war speziell, aber nicht weniger schön. Weiter gings entlang der Sehenswürdigkeiten von Prag. Und gefühlt sind die auf Schritt und Tritt. Jedes Haus der Altstadt hat irgend etwas spezielles: eine schöne Fassade, originelle Details, Blumenschmuck, schmiedeiserner Schmuck, künstlerische Attribute, Architektur diverser Stilrichtungen.... man kann sich kaum satt sehen. Natürlich durften auch die Klassiker wie Karlsbrücke, Prager Burg, Pulverturm, Prager Astronomische Uhr, St. Vitus Kathedrale, Wenceslas Square, Prager Altstadtplatz, Clementinum fehlen. Uberall hat's lauschige Cafes, Beizchen die zum Verweilen einladen. Statt Christchindl Markt findet gerade ein Ostermarkt statt.
Nach rund 12 Kilometer hatte ich genug - nicht zuletzt aufgrund der stetig zunehmenden Touristenscharen. Kaum vorstellbar, was an den Ostertagen los sein wird, wenn bereits jetzt ein solcher Menschenauflauf vor Ort ist.
Es war Zeit für einen Trdelnik - dieser böhmische Spindelkuchen, der oft als Nationalstolz bezeichnet wird, besteht m Grunde aus einem dünnen Teig, der über eine Spindel gerollt und mit einer Glasur aus karamellisiertem Zucker, Zimt und zerkleinerten Nüssen überzogen wird. Nach dem Garen über offener Glut ist das ein schmackhafter zylindrischer Leckerbissen, der mit einer süssen Füllung (Früchte, Nüsse, Eis, Rahm, Schokolade.... ) genossen werden kann. so was von lecker....
Und dann ab in den Park, ins Gras gelegt, die Sonne genossen, gelesen... einfach sein. Das habe ich mir so was von verdient.
Ich logiere hier in einer Burg. Eine Mischung von besserer Jugendherberge und Hotel. Die Räume wunderschön, die Infrastruktur total unbequem...ja, das Leben als Burgfräulein kann ganz schön hart sein. Dafür hat die Burg jedoch einen eigenen Park, liegt direkt an der Moldau und ist sehr zentral gelegen. Was will man mehr.
Zeit auch für ein Resümee:
Tschechien begeistert mich total und ist für mich eine positive Überraschung auf der ganzen Linie: wunderbare Natur, wenig und entspannter Strassenverkehr, tipptopp sauber - sauberer wie in der Schweiz - das Land ist nicht reich, das sieht man, aber alles ist mit einfachen Mitteln gepflegt/unterhalten, selbst das entlegenste Dörfchen ist sauber und ordentlich, die Menschen eher zurückhaltend, aber freundlich und hilfsbereit, für uns Schweizer ist's extrem günstig - ausser Prag - nur die Sprache ist halt so ne Sache, wie alle slavischen Sprachen…. Ich versuche ja immer, wenigstens Grüezi, Tschüss, bitte und Danke in der Landessprache anzuwenden, (meiner Meinung nach verdient sich ein Gastland diesen Respekt) aber bereits auf Wiedersehen ist ein Zungenbrecher.. ich schaff das nicht… :-) aber die Menschen freuen sich auch schon über bitte und danke in ihrer Sprache!


























Tag 105, 15.04.25
Nach Frühstück im Stadtpark von Pilsen ging's auf eine kurze Sightseeing durch die Altstadt. Auch Pilsen kann sich absolut sehen lassen.
Bevor ich jedoch los düsen konnte, musste ich noch eine kleine Reparatur an meiner Maschine machen. Da ich gestern etwas zu flott über eine Schwelle gedüst bin, die ich von der Tiefe her unterschätzt habe... (ja, ich weiss.... aber ich war gerade so im Flow...) ist die Schutzblechalterung an zwei Punkten gebrochen und dadurch instabil. Also habe ich profimässig die Bruchstellen geklebt und fachmännisch wieder befestigt...
Dann gings aber los. Auf zur Burg Svihov. Allen Fans des Films "3 Nüsse für Aschenbrödel" muss diese Burg bekannt sein. Auch in der heutigen Zeit dient die Location ab und an als Filmkulisse. Leider war die Burg wegen Renovation geschlossen und die Besichtigung entsprechend kurz.
Mein nächstes Ziel: Burg: Karlstein im gleichnamigen Ort. Der Bau stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist die meistbesuchte Burg in Tschechien. Aktuell steht sie auch auf der Tentativliste für die Aufnahme zum UNESCO Weltkulturerbe. Wuchtig thront der Bau über dem Ort. Der Weg da hoch in Töffklamotten und bei 22 Grad war mir zu viel. Also habe ich mir erlaubt, nach Rücksprache mit dem örtlichen Eisverkäufer, hinauf zu fahren. Die Polizei war gerade in der Mittagspause und somit war das kein Problem. ;-)
Bereits nachmittags erreichte ich Prag. Die Fahrt zum Hotel hatte so ihre Tücken: überall Tramspuren, die mal benutzt werden konnten, mal jedoch auf keinen Fall und woher, bitte schön, soll ich als Fremde wissen, was nun wo erlaubt ist und was nicht. Aber aufgeregt hat sich niemand, kein Gehupe oder so... nur freundliches Winken von allen Seiten, manchmal begleitet von einem Kopfschütteln... schön brav habe ich immer zurück gewunken und mich versucht zu konzentrieren, das richtige Strässchen zu erwischen, wo ich abbiegen muss, damit ich zum Hotel und nicht wieder in einer (falschen) Einbahnstrasse lande... tja, beim dritten Versuch hat dann alles geklappt. Uff.... das vom Hotel offerierte kühle Bier als Willkommensdrink habe ich sehr gerne angenommen.












Tag 104, 14.04.25
Gemäss Prognosen hätte es heute regnen sollen. Welche Überraschung, als bereits früh morgens der Himmel strahlend blau war und mich tagsüber Temperaturen bis 22 Grad erwarteten. .
Ich war gerade dabei, mein Gepäck zu verstauen und alles festzuzurren, als beim Parkplatz nebenan drohte, ein Streit auszubrechen, weil er die ihm von seiner Angetrauten ausgehändigten Zimmer-Schlüssel-Karten verlegt hatte und sich diese partout und trotz vollem Sucheinsatz beider nicht mehr finden liessen. Mit den entsprechenden Nebengeräuschen wurde das ganze Auto ausgeräumt - ich versuchte noch, ein paar schlichtende Worte einzuwerfen - leider auch ohne Erfolg - und so machte ich mich schnellstmöglich auf den Weg rein in die Altstadt von Brünn. Und ja, Brünn ist definitiv eine Reise wert. Die Altstadt ist wunderschön und kann spielend mit Prag mithalten; etwas kleiner, weniger touristisch und überlaufen, dafür auch günstiger. Die blank gescheuerten Pflastersteine in den steilen Strassen waren eine Herausforderung an Rutschgefahr für meine zwei Räder - aber alles ist gut gegangen.
meine Reise heute führte mich durch eine wunderbare Landschaft. Unendliche Felder wechselten sich mit unendlich grossen Wäldern ab - und die Strassen hatte ich für mich alleine. Und was ich sonst noch so zu Gesicht bekam: haufenweise Rehe, die zum Glück gerade keinen Fahrbahnwechsel in Betracht zogen, Fasane - ein wunderschönes Tier und etliche Störche, die mich zum Glück nicht beissen konnten :-)
Den ersten Halt legte ich in Trebic im Böhmisch-Mährischen-Hochland ein. Das jüdische Viertel gilt als eines der besterhaltenen jüdischen Ghettos Europas und wurde ins UNESO Welterbe aufgenommen. Der anschliessende Kaffee wurde mit im echten böhmischen Porzellan serviert.
Weiter gings nach Tabor.. Schön auch hier, was ich bei der Durchfahrt gesehen habe.
Und dann war auch schon die letzte Etappe bis Pilsen angesagt wo mich bei der Ankunft ein kühles Pils erwartete. Was für ein wunderbarer Tag ich heute erleben durfte.


















Tag 103, 13.04.25
wenn's morgens um 8 Uhr bereits 10 Grad warm ist, die Sonne vom Himmel lacht und die Prognosen gut sind, dann ist ein "Biker Tag" bereits gerettet. So ging es frisch gestärkt erneut gegen Osten - diesmal jedoch ohne erneuten Rückweg - vorerst jedenfalls.
Das heutige Tagesziel war Brünn, im östlichen Landesteil und im Landkreis Mähren gelegen. Brünn gilt als eine der schönsten Städte Tschechiens - dazu werde ich morgen mehr sagen können.
Der Weg führte mich über fast menschleere Strassen, Hügel auf, Hügel ab, bis die immens grossen Wälder sich lichteten und durch ebenso grosse Ackerfelder ersetzt wurden.
Der erste Stopp legte ich in Budweis ein. Das Städtchen ist eine Reise wert. Der imposante Dorfplatz ist von Arkadenhäusern umringt, die vielen Beizchen und Cafes laden zu einer Pause ein und das schönste Haus am Platz ist das Rathaus mit seinen drei Türmchen und wunderbarer Verzierungen. Ein kühles Budweiser Bierchen habe ich mir verkniffen, da ich doch noch einige Kilometer auf zwei Rädern vor mit hatte.
Auf der Weiterfahrt legte ich einen Fotostopp beim Schloss Frauenberg / Hluboka nad Vltavou ein. Ein Fotosujet wie aus dem Märchen - das meistbesuchte Schloss in Tschechien.
Znaim, die älteste Stadt Böhmens mit viel Geschichte, historischer Bedeutung, viel Natur mit dem Nationalpark Podyii (Thayatal), viel Wein und Bier, Gurken und Kultur... !!! Vor lauter Staunen kam Silvia auf Abwege - das Fahrverbot hatte ich schlicht und einfach nicht gesehen - das Gässchen wurde verdammt eng, aber es hat gerade noch gereicht und die Aufmerksamkeit und freundliches Winken der Bürger war mir sicher :-)
Weiter gings durch die Kulturlandschaft Lednice Valtice - heute zum UNESO Welterbe gehörend - und wunderschön mit all ihren Gewässern, Teichen, Seen, Tümpel, Flüssen und Flüsschen... wunderschön zum gucken - über die Mücken musste ich mir zum Glück noch keine Gedanken machen. Unterwegs immer wieder Schlösser, Burgen, Festungen, Monumente, Kirchen, Kapellen... ohne Ende....und Wander- und Radwege ebenso...
Ein wunderbarer, eindrücklicher Tag geht zu Ende. Ich bin müde aber zufrieden und erfüllt mit vielen tollen Eindrücken - gute Nacht!














Tag 102, 12.04.2025
Ni hao - "ich wünsche Ihnen einen guten Tag".... meine ersten chinesischen Worte habe ich heute bereits gelernt! Die Besprechung mit Markus von der Agentur war sehr gut und hat mir ein gutes Gefühl für meinen Aufenthalt gegeben. Wir konnten alle wichtigen Details besprechen und definieren, wer nun was bis wann zu erledigen hat. Reisende in China werden von einem "regierungstreuen" Menschen auf ihrer Tour begleitet. Bei einer geführten Reise sitzt diese Person mit im Bus, Zug oder Auto. In meinem Fall werde ich Begleitung von einem Auto inkl. "Beobachter" haben. Berappen muss ich das natürlich selber ;-) Die Route, welche ich fahren will, was ich besichtigen und übernachten will, muss vorher genehmigt und freigegeben werden.
Abgeklärt werden muss noch, ob ich als Alleinreisende über den Toguart Pass von Kirgistan nach China werde einreisen dürfen. Nicht alle Grenzübergänge sind für alle passierbar. Und wer denkt, dass das Internet mit Google etc. in China funktionieren wird, der irrt. Es muss ein Zwischenprovider geschaltet werden, der eine - trotzdem - eingeschränkte Nutzung von unseren liebgewonnen Gewohnheiten überhaupt ermöglichen wird. Mehrmals habe ich während dem Gespräch mit Markus daran denken müssen, dass sich bei uns Leute tatsächlich beschweren und jammern, dass wir nicht frei sein sollen....und wir zu viele und Auflagen, Vorgaben hätten...!!!
Bei strahlendem Sonnenschein blieb mir immer noch genügend Zeit, für Sightseeing in Passau. Auch die 3 Flüsse Stadt genannt. Sie ist sie das östlichste Zentrum des Freistaates Bayern. Die Stadt liegt am Zusammenfluss der drei Flüsse Donau, Inn und Ilz und wurde mehrmals von Überschwemmungen und grossen Bränden heimgesucht. So legte 1662 ein Brand die gesamt Stadt in Schutt und Asche. Seit dem Wiederaufbau dannzumal hat sie ihr heutiges südländisch anmutendes barockes Aussehen. 1942 befand sich in Passau ein Aussenlager des KZ Dachau.
Immer wieder suchten auch grosse Flüchlingsströme Passau heim, da sie am Ende der verlängerten Balkanroute liegt, was ihr auch den Uebernamen «Lampedusa Deutschlands» einbrachte.
Sehenswürdigkeiten gibt es deren viel: Dom, Burg Veste Oberhaus, diverse Kirchen und Klöster, Wehrtürme, Museen und einiges mehr.
Ein malerischer Spaziergang führte mich auch der sonnigen Innpromenade entlang bis zum Punkt, wo der Zusammenfluss der drei Flüsse erfolgt. Der Besuch in Passau hat sich absolut gelohnt. Eine schöne Stadt mit einer wunderbaren Altstadt und vielen, gut erhaltenen barocken Bauten und genau so vielen idyllischen Plätzchen am Wasser oder in Parks zum entspannen und innehalten.


















Tag 101, 11.04.2025
Der heutige Weg führte mich zurück nach Passau... ja, genau, richtig gelesen - aber keine Angst, ich bin nicht auf dem Rückweg, aber ich habe die Möglichkeit, morgen Markus von "meiner China Agentur" zu treffen. Und dafür nehme ich einen kleinen Rückschritt gerne in Kauf,
Und die Fahrt nach Passau war wunderbar. die Strecke führte mich durch den Böhmerwald, den Bayerischenwald, das Mühlviertel... mal war ich in Tschechien, mal in Österreich und dann wieder in Deutschland. Kreuz und quer gings, Hügel auf, Hügel ab und immer wieder durch lauschige Weiler, schmucke kleine Dörfer, durch endlose Wälder, schönen Kurven entlang... Genuss pur.
Einen Stopp legt ich in Český Krumlov, zu deutsch Krumau an der Moldau oder Böhmisch Krumau, ein. Die Flussschleife der Moldau, in der die Stadt entstand, spiegelt sich auch in deren Namen – deutsche Bedeutung: krummer Lauf oder krumme Halbinsel. Die historische Altstadt wird auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes geführt - absolut zu recht - und seit 1963 ist sie auch zum Denkmalschutzgebiet erklärt.
Der nächste Halt gabs an der tschechisch-österreichischen Grenze in Gurglwald beim Mahnmla/Gedenkstein "Eiserner Vorhang". Ein Teil des Stacheldrahtzaunes wurde wieder errichtet. Sieben Schautafeln befassen sich mit diesem dunklen Teil der europäischen Geschichte. Der DenkStein „Eiserner Vorhang" soll an das einst geteilte Europa erinnern.










Tag 100, 10.04.2025
Weil ich sehr lange unschlüssig war, ob ich meine Reise überhaupt fortsetzen will/kann oder nicht und falls ja, ob ich bis Bangkok bei einer geführten Tour mitfahren will/soll oder nicht, sind die administrativen Vorbereitungen etwas in Verzögerung. Schlussendlich habe ich mich auch dazu entschieden, die Reise auf eigene Faust fortzusetzen, was vor allem für China sehr aufwändige Vorbereitungen bedeutet: innerhalb Chinas ist alles anders. Man benötigt einen temporären chinesischen Führerausweis, ein chinesisches Nummernschild, die westlichen Kreditkarten sind ebenfalls nicht gültig und noch vieles mehr und es wird einem ein "Beobachter" zur Verfügung gestellt, der einen die ganze Reise "begleiten" wird... :-) Kann frau denn sicherer reisen?
Damit all diese Vorbereitungen möglichst reibungslos ablaufen und schlussendlich auch alles korrekt organisiert sein wird, habe ich mir eine Agentur genommen, die alles für mich organisieren, mich an der Grenze in Empfang nehmen und für mich während meiner Reise auch den "Beobachter" stellen wird, Sonst wird das nichts und es wird schlussendlich garantiert irgend ein Papier fehlen, welches zwingend benötigt wird. Und tagelang an der chinesischen Grenze festzusitzen - darauf habe ich definitiv keine Lust.
Also habe ich heute Gespräche geführt, Formulare ausgefüllt, Kopien usw..... und dazwischen - um den Kopf auszulüften - wieder einen Spaziergang im Schlosspark von Gmünd gemacht. Der Töff blieb heute auf dem Parkplatz. Organisation wars das Tagesmotto.
Ich bin gut vorangekommen und alles ist nun vorerst in die Wege geleitet... es wird wohl noch einiges an Aufwand, Nerven und Zeit beanspruchen, bis alles fix unter Dach und Fach ist.. aber was soll's.. auch das gehört eben dazu, steigert die Spannung und auch die Vorfreude.














Tag 99. 09.04.2025
Nach einer schönen Aufwärmrunde durch den Bayerischen Wald erreichten wir alsbald bereits die Grenze zur Tschechei und weiter gings durch den Böhmer Wald.
Der Böhmerwald, ist ein riesiges Mittelgebirge, welches über den 120 Kilometer langen Gebirgskamm verläuft und die Staatsgrenzen zwischen Tschechien, Deutschland sowie Österreich tangiert.
Einen ersten Stopp legten wir bei einem Grenzposten entlang des Goldenen Steigs ein, gelegen an der kleinen Moldau.
Der Goldene Steig führt durch tiefe, ausgedehnte und geheimnisvolle Grenzwälder und war seit jeher ein wichtiger Handelsweg, der den slawischen Osten mit dem römischen Süden und dem germanischen Westen verband und früher auch öfters als Schmugglerpfad benutzt wurde.
Weiter gings zum Lipno Stausee - auch Südböhmisches Meer genannt. Der See ist der grösste See der Tschechischen Republik und entstand 1959, als im Moldautal ein Kraftwerk entstand und durch den Bau der Staumauer etliche Dörfer geflutet worden sind. Die Fähre, die uns ans andere Ufer bringen sollte, lag jedoch noch im Winterschlaf oder hat evtl. ihren Betrieb komplett eingestellt. Man weiss es nicht genau... wie auch immer. Für uns hiess es; alles wieder retour. Da es jedoch eine sehr idyllische Strecke war, wars auszuhalten.
Ein weiterer Stopp gabs bei der Burg Rozmberk, welche auf eine fast achthundertjährige ruhmvolle Geschichte zurückblicken kann die von den Adelshäusern Rosenberg, Schwanberg, Buquoy und anderen geschrieben wurde.
Und weiter gings durch endlos schöne Wälder, geschwungene oder auch schnurgerade Strassen bis zu Nové Hrady, die Stadt in Südböhmen die von der gotischen Burg auf dem Stadthügel beherrscht wird. Hier haben sich seit dem 13. Jahrhundert alles getummelt, was "Rand und Namen" hat, inkl. den Habsburgern.
Der Ort Nové Hrady liegt direkt bei der österreichischen Grenze und so führte der Weg ins Uebernachtungsquariter nach Gmünd in Niederösterreich.
























Tag 98, 08.04.2025
Nach einer erholsamen Nacht und einem sehr leckeren Frühstück gings weiter - nordostwärts. Heute zeigte das Thermometer immerhin 8 Grad an. Zuerst folgten wir einem Teilstück der Romantischen Strasse, vorbei an Nördlingen, mitten durch Harburg durch und entlang weiterer schmucken, sehr gepflegten Örtchen, die durch gut erhaltene Fachwerkbauten zu bezaubern wussten. Nicht minder schön, der gewaltig schöne Oster-Frühlings-Schmuck in den Gärten und an Gebäuden.
Die Strassen hatten wir auch heute praktisch nur für uns, sobald wir uns abseits der Hauptrouten bewegten. So machts erst recht richtig Spass. Weiter ging's durch Schwaben-Ländle und erneut begleitete uns die Donau, die inzwischen zu einem gewaltigen Strom angewachsen ist. Das Nachtquartier fanden wir mitten im Bayerischen Wald, was uns nochmals wunderbare Cruising-Kurven bescherte.
















Tag 97, 07.04.2025
Nach einer klaren Nacht erwachte der Tag strahlend schön und mit erfrischenden 2 Grad. Fürs Motorradfahren wacker kühl.... aber da muss ich nun durch.
Nach einem emotionalen Abschied - sich von Herzensmenschen zu verabschieden ist nicht leicht - ging es auf der Autobahn Richtung Oberwil, Frankreich, direkt nach der Grenze in Basel, zum Treffpunkt mit Richi. Allerdings musste ich bei der Raststätte Gunzgen Nord einen Zwischenhalt einlegen, damit ich mich wieder aufwärmen konnte :-)
Über den Südschwarzwald gings Richtung Todtmoos, dem Schluchsee entlang und in St. Blasien gab's die erste Kaffeepause. So langsam bescherte uns die Sonne am strahlend blauen Himmel auch angenehme Temperaturen. Alsbald folgten wir in wunderbaren Schleifen der jungen Donau, die sich zweier Quellen rühmen darf: die symbolische in Donaueschingen und die hydrologische in Furtwangen. Eine weitere Pause gabs in Sigmarsingen mit der eindrücklichen Burg Hohenzollern, die das Stadtbild beherrscht. Durch eine wunderbare Landschaft gings über die Schwäbische Alm, wo wir perfekt zum Sonnenuntergang unser Hotel für die erste Nacht erreichten.














Fast ein Monat ist seit dem plötzlichen Tod von Ria vergangen. Mich mit den veränderten Umständen zu arrangieren, ist mir alles andere wie leichtgefallen. Der Abbruch meiner Reise war lange Zeit näher wie das Fortsetzen derselben. Aber – das Leben geht weiter und ich werde meinen Traum – meine Reise durch die Welt - weiterverfolgen. Auch wenn ohne Ria die Planung definitiv einfacher wird, so macht sie aktuell nicht zwingend mehr Freude. Es wird werden – mit der Zeit…
Zuerst geht es Richtung Tschechei. Die ersten Tage begleitet mich ein Kollege, der seine «wertvollen Ferien dafür opfert» 😉 - danke Richi. Danach wird es für mich via Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland – in Griechenland wird’s allenfalls nochmals einen Segeltörn geben - Türkei, Georgien, Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan bis nach China gehen. China werde ich durchqueren bis Shanghai und von dort via Schiff nach Japan fahren…. und dann… mal gucken…. Zuoberst auf der Liste meiner Wunschziele steht, nebst Kanada, Neuseeland.
Wir werden sehen, was alleine aufgrund von Seuchen, Krieg, Politik etc. schlussendlich überhaupt möglich sein wird.
der ungefähre Zeitplan sieht wie folgt aus:
KW 16 Tschechien
KW 17 Slowakei
KW 18 Ungarn
KW 19 Rumänien
KW 20 Bulgarien
KW 21/22 Griechenland / evtl. 1 Woche Segeltörn
KW 23/24 Türkei
KW 25/26 Georgien
KW 27 Russland
KW 28/29 Kasachstan
KW 30/31 Turkmenistan
KW 32/33 Usbekistan
KW 34/35 Kirgistan
KW 36/37/38/39 China
KW 40/41/42/43 Japan
Nov./Dez. 25 Australien / Segeln
Jan./Febr. 26 Neuseeland / Segeln
2026 Südamerika, USA, Kanada
Tag 95/96, 07.-08.03.25
Fassungslos und unendlich traurig musste ich Ria heute Morgen von dieser Welt gehen lassen. Viel zu früh - nicht einmal ein ganzes erstes Lebensjahr war ihr vergönnt.
Unglaublich schnell hatte sie mein Herz erobert und wurde zur treuen Begleiterin, obwohl sie erst seit Anfang Juli bei mir war.
Sie hat Wunden geheilt, die sie nicht verursacht hatte.
Auch wenn mich ihre pubertären Eskapaden manchmal fast zur Verzweiflung gebracht haben…. So war für mich ein Leben und meine Reise ohne sie kaum mehr vorstellbar.

Tag 92-94, 04.-06.03.25
Ja, die Tage in Viareggio und Ungebung (Pisa, Lucca) hatte ich mir anders vorgestellt. Es kam anders, wie geplant. Meine Fellnase hat in den Pinienwälder irgend etwas gegessen, was sie vergiftet hat. Es war dramatisch, wie sich ihr Zustand verschlechtert hatte, als ich mit ihr in der Tierklinik ankam. Gott sei Dank waren wir da in guten und liebevollen Händen, die sich sehr behutsam um Ria gekümmert haben. Sie alleine dort zu lassen, das war nicht schön. Mir hat’s fast das Herz gebrochen. Bis heute Morgen musste sie stationär bleiben. Gegen Mittag durfte ich Sie abholen. Ein Häufchen Elend – so geschwächt, sie hatte kaum die Kraft zum Pinkeln. Jetzt liegt’s an mir, Ria aufzupäppeln, damit sie wieder die vor Kraft, Energie und Unsinn strotzende Fellnase wird, wie sie vorher war. In 2.5 Wochen darf sie ihren ersten Geburtstag feiern.
Tag 91, 03.03.25
Bevor es heute Morgen – um 8 Uhr wurden erfrischende 6 Grad angezeigt - weiter nordwärts ging haben wir nochmals den See genossen und den ersten Stopp legten wir in Sutri ein. Das antike Städtchen aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Liegt auf einem Tuffsteinhügel und wird lediglich durch einen schmalen Vorsprung im Westen mit der Umgebung verbunden. Das Centro Historico – in der mittelalterlichen Stadtmauer sind noch einige Überreste der antiken Bausubstanz erhalten geblieben - war einen Spaziergang wert und der archäologische Park mit dem römischen Amphitheater ebenfalls.
Weiter ging’s über die Küstenstrasse bis Grossetto, wo wir durch die riesigen, schattigen Pinienwälder streiften. An der Küste reiht sich ein riesengrosser Campinplatz, im Wechsel mit nicht minder grossen Hotelanlagen, aneinander. Hier müssen sich alle wieder treffen, die am Gotthard im Stau gestanden ist. Ich möchte nicht wissen und schon gar nicht miterleben, was hier im Sommer los sein muss. Horror…!!!
Latium haben wir definitiv hinter uns gelassen. Heute waren wir im Wechsel immer wieder in Ligurien oder in der Toskana. Die Landschaft verändert sich wieder. Die Olivenhaine werden mehr und mehr von den Haselnuss-Plantagen abgelöst. Nutella und Co lassen grüssen.
Das heutige Ziel – Viareggio – am Meer gelegen und in der Nähe von Lucca und Pisa. Viareggio ist offenbar auch eine Fasnachtshochburg 😊bekannt für Masken – Maschera – und Umzüge mit Themen-Wagen etc. Der Vermieter wollte mir auch das ganze Fasnachtsprogramm empfehlen.. wo ich überall dabei sein und gucken müsse etc.






















Tag 89/90, 01./02.03.2025
Nach einem ziemlich verregneten Tag gestern strahlte heute wieder die Sonne von Himmel und ein eisig kalter Wind bliess uns um die Ohren, was uns jedoch nicht davon abhielt, die Gegend rund um die Lagi Bracciano und Martignano zu erkunden. Es ist Frühling in Bella Italia: die Obstbäume, Magnolien usw. stehen in voller Blütenpracht - wunderbar.
Morgen geht's weiter nordwärts. Die Städte Pisa und Lucca stehen auf dem Programm, dann noch die Cinque Terre bevor es zügig Richtung Schweiz geht, wo ich am 13.03.25 eintrudeln werde und zuerst auf dem Strassenverkehrsamt in Luzern vorstellig werden muss, wenn ich nicht will, dass mir die Kontrollschilder sowie der Fahrausweis entzogen werden. Es gab Probleme beim Versicherungswechsel fürs Motorrad per Anfang 2025 und der Schweizer Amtsdschungel versteht da keinen Spass... ;-) Und online geht schon gar nix.. tja, dann muss Silvia halt antraben, was ich natürlich schön brav machen werde.
Und dann werde ich rund drei Wochen Zeit haben, Ria "töff-tauglich" zu machen, bevor's am 7.4.25 ostwärts weiter gehen wird. Dass mich ein Kollege die ersten Tage ostwärts begleiten wird, freut mich natürlich sehr.










Tag 88, 28.02.25
Arrivederci Salerno! Es waren für mich sehr intensive und sehr lehrreiche Tage. Da hat sich jeder Einsatz absolut gelohnt.
Gesundheitsupdate meiner Fellnase: alles wieder im grünen Bereich und sie ist fit und munter - zum Glück!
Da mein Auto immer erneut eine Fehlermeldung betreffend Kühlmittelstand aufleuchten liess, nahm ich morgens zuerst den Gang zur Fachgarage in Angriff. Da bin ich dann um 8.45 Uhr durch die offene Türe reinmarschiert, bis ich realisiert habe, dass die Tür nur offen war, weil die Putzfrau gerade die Böden aufgenommen hat, aber die Garage war noch nicht offiziell geöffnet. Ich also rechtsrum wieder raus, wo ich der Dame von der Administration direkt in die Arme laufe, die gerade zur Arbeit kommt. Wie sie mir helfen könne? Dank Translator habe ich mein Anliegen erklärt. Das sei alles gar kein Problem und Flugs war ich in der Serviceabteilung, ein junger Mechaniker wurde von der Dame zitiert und in zehn Minuten sei das alles erledigt. Für die Wartezeit wurde mir charmant ein Espresso serviert und als die italienischen zehn Minuten (!) 😊vorbei waren, wurde mir der Schlüssel in die Hand gedrückt und ich wurde herzlich verabschiedet mit den besten Wünschen für meine Weitereise. Was das denn koste? Ach nix, das passt so. Ich finde, eine Begebenheit, die durchaus ein paar Gedanken wert ist. Schön, dass es das noch gibt.
Bis Höhe Rom war ich auf der A1 unterwegs und habe für die knapp 250 km ne Mautgebühr von € 20 bezahlt... nicht schlecht! Die Strecke führte unter anderem auch an grossen Kirschbaum-Plantagen vorbei, die gerade in voller Blüte stehen und sich wie rosafarbene Teppiche in die Landschaft gebettet haben. Wie mir gesagt wurde, wachsen da die Mon Cherie Kirschen. Lecker!
Am heutigen Ziel, dem Lago Bracciano im gleichnamigen Naturreserverat rund eine Stunde nördlich von Rom, angekommen, erwartete mich nicht nur ein schmuckes kleines Häuschen mit einem tollen Garten sondern auch einen herzlichen Empfang durch die Gastgeberin und einmal mehr auch tolle Gastgebergeschenke. Total schön!
Zum Sundowner ging's an den See. Das Häuschen resp. der Garten grenzt direkt an den See. Ria hat einen anderen Vierbeiner gefunden zum rumtollen, bis beide voller Schlamm waren und ich habe die schöne Abendstimmung genossen. Ein perfekter Tagesabschluss.














Tag 87, 27.02.25
Das schlechte Wetter hat sich wieder verzogen und es war wieder Skippertraining angesagt. so kurvte ich nach einem entspannten Vormittag wieder drei Stunden lang in der Marina d'Arechi in Salerno rum. seitwärts-, rückwärts- vorwärts Parkieren, auf der Stelle drehen auf engstem Raum...Die einzige, die da entspannen konnte, war die Fellnase. Frauchen hat mehrmals Blut geschwitzt und nach 3 Stunden war dann auch "Flasche leer". Meine beiden Lehrer waren zufriedener mit mir wie ich mit mir selber. Die ganze Aktion hat mir auch die Mitgliedschaft im Segelclub Salerno eingebracht..Mal luaga, wie sich das nutzen lässt.










Tag 85/86, 24. und 25.02.25
Zwei Tage mit Dauerregen liegen hinter uns. Also blieb schön Zeit zum Arbeiten, Route weiterplanen und mit Ria zum Tierarzt. Das Pubertier hat seit einigen Tagen Durchfall und das musste nun abgeklärt werden. Die Terminvereinbarung ging fix und online, aber dann ging's los: eine sehr grobe und resolute TIerärztin obwohl eine sehr zierliche Person, Zeitbedarf für eine manuelle Untersuchung, Statusaufnahme, eine Blutentnahme, eine Blutbildbestimmung inkl. Wartezeit: 2.5 Stunden und Kosten von € 250.-. Da soll nochmals einer sagen, die Schweiz sei teuer. Aber zum Glück waren die Werte mehr oder weniger im Normbereich - das ist das Wichtigste. Und Ria war schneller draussen bei der Praxis wie drinnen :-)
Und wie das mit Hunden ist; die müssen raus, egal wie's Wetter ist. Schlendern am Hafen war trotzdem möglich.








Tag 82-84, 22. bis 24.02.25
Samstag war ein Tag wie aus dem Bilderbuch. Also ging's rauf in den Foresta Umbra, einer der am besten erhaltenen Wälder in Italien und gilt als der niedrigste Buchenwald in Europa. Dies ist aufgrund der ganz besondere klimatischen Bedingungen des Gargano möglich. Der Wald lässt einen sprachlos werden; er ist wunderschön und hat was zauberhaftes an sich.
Wir sind drei Stunden gewandert und es ist kaum zu glauben, aber wir sind keiner Menschenseele begegnet. Bei uns wäre an so einem tollen Tag an so einem tollen Ort der "Freizeit-Teufel" los.
Sonntags hiess es dann, sich vom Gargano zu verabschieden und den Weg Richtung Thyrennisches Meer anzutreten. Entlang der SS41 - erneut eine wunderbare Küstenstrasse gings bis zum Lago di Varano, der eigentlich eine Lagune ist und der zusammen mit dem nur 10 km entfernten Lago di Lesina ein bedeutendes Vogelschutzgebiete bildet. Ein Zwischenstopp legten wir beim Torre Miletto ein. Ein Warn- und Schutzturm, der einer der grössten und ältesten an der Adria ist und auf die Aragonnen zurückzuführen ist.
Durch malerische Täler, mit sanften Hügeln und erneut an unglaublich grossen Olivenplantagen vorbei - erneut fragte ich mich, wer all diese Oliven essen soll - gings weiter bis wir Salerno am Meer erreichten.
Heute hatte ich dann die ersten Lektionen meines privaten Skippertrainings. Gleich zwei Lehrer fanden sich ein und nahmen mich ganz schön in die Mangel. Seitwärts anlegen, rückwärts in die Box, drehen an Ort und Stelle, gegen den Wind, mit dem Wind... nach drei Stunden war ich fix und fertig. Ria konnte das alles gechillt verfolgen, aber mein Kopf war sooooo..... genau das wollte ich jedoch, das ist das Ziel eines Skippertrainings. Wo sonst kann ich mit einer 54 fuss Yacht in einer Marina üben? Und schlussendlich geht's auch hier nur darum, so viel Übung und Erfahrung wie möglich mitzunehmen. die sprachlichen Barrieren waren nicht ohne: die Fachausdrücke auf englisch konnten sie und ich nur so halbherzig, sie nicht deutsch, ich nicht italienisch und die beiden Jungs haben nonstop nebenher noch palavert.. und Leo seine Zigarre geraucht.... na Bravo. den heutigen Feierabend habe ich mir echt verdient.






















Tag 80/81, 20./21.02.25
Nach einem eher verregneten und sehr windigen gestrigen Tag hat eine Kaltfront über Nacht für einen klaren Himmel und entsprechende Temperaturen gesorgt. Statt der üblichen 20 Grad waren's heute nur 10 Grad und sau windig - aber dafür wunderschön und es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter sondern höchstens die falsche Bekleidung. Also warm eingepackt gings raus und über die Küstenstrasse SS52 bis ans Capo Vieste und dort auf eine schöne Küstenwanderung mit einer sehr abwechslungsreichen Landschaft. Das Kalkgestein sorgt für interessante Formationen und die langen Strände aus feinstem Sand hatten wir ganz für uns alleine.
Besonders auffällig hier an der Küste sind die sogenannten Trabucco, Plural Trabucchi, diese zum Fischfang errichten Pfahlbauten aus dem 14. Jahrhundert. Zweck dieser Konstruktion ist es, ein großes rechteckiges Netz gleichmäßig horizontal abzusenken und nach einiger Zeit wieder heraufzuziehen. Die Trabucchi wurden an besonders geeigneten Küstenabschnitten errichtet und zwar an Stellen, an denen von der Meeresströmung begünstigt, Fischschwärme vorbeiziehen. Als Baumaterial diente das Holz der Robinien, dessen Widerstandsfähigkeit eine Belastung bis zu 250 kg/cm² zulässt. Alle Elemente sind ursprünglich nur mittels Schnüren verbunden, wodurch die notwendige Beweglichkeit und Haltbarkeit der Konstruktion gewährleistet ist. Diese Bauten sind hier im Gargano geschützt, einige wurden auch restauriert jedoch seien, gemäss Aussagen von Einheimischen nur noch wenige in Betrieb es gäbe auch niemand mehr, der diese bauen könne.
Nachdem sich 2- und 4-Beiner genügend ausgepowert hatten stand für mich Sightseeing in Vieste an. Erneut ein hübsches, sehr gepflegtes Hafenstädtchen mit engen Gässchen, treppauf-treppab... hoch zum Castello und runter an den Hafen... das könnte endlos so weitergehen. Retour gings durchs Landesinnere, erneut vorbei an riesigen Olivenhainen. Die Ernste ist vorbei und aktuell werden die Olivenbäume gerade radikal zurecht gestützt, damit der Baum für die neuen Früchte wieder genügend Energie hat. Als Abschluss eines wunderbaren Tages gab's dann noch eine wunderbaren Sonnenuntergang.


























Tag 79, 19.02.25
Und weiter zog's mich ostwärts. Die nächsten paar Tage werde ich wieder in Apulien, genauer im Parco Nazionale del Gargano verbringen. Ausnahmsweise habe ich mal ne Unterkunft mitten im Centro Historico gebucht. Puuuhhh..... Die Gepäcklogistik hatte es jedenfalls ins sich, aber ich denke, es hat sich gelohnt. Der Blick über das Städtchen und raus auf den Hafen ist wunderbar. Und Ria freut's auch und sei es nur wegen den streunenden Katzen...
Die Fahrt hierher führte uns über die Salinen von Orno, wo das weisse Gold gewonnen wird und weiter durch den Foresta Umbra - ein Teil das Nationalparks - und das war eine bezaubernde Gegend. Da müssen wir nochmals hin zum Wandern in der Hoffnung, dass wir nicht wieder von Strassenhunden belästigt werden. Das ist inzwischen echt mühsam und die sind teilweise total aggressiv. Selbst Ria findet's nicht mehr lustig und versteckt sich jeweils gerne hinter mir!!! Na bravo - meine Beschützerin.
















Tag 78, 18.02.25
Heute ging's früh los auf Sightseeing-Tour - damit wir allen Einheimischen und Touristen zuvor kamen. Der erste Stopp war das Städtchen Agropoli - ein lohnender Halt. Die autofreie Altstadt mit ihren verwinkelten Gässchen, der wunderbare Blick über den Hafen und aufs Meer und alles tipp-topp gepflegt und herausgeputzt. Alle Tauben haben unseren Besuch ebenfalls überlebt. Ria macht das schon richtig gut, obwohl nach wie vor jedes Federvieh eine Versuchung ist. Aber wir bleiben am Ball und üben, üben, üben....
Danach stand der Besuch der griechischen Tempelanlage "Paestum" an, welche seit 1998 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört und sich rund 35 km südlich von Salerno befindet. Die Anlage liegt nicht direkt am Meer, was darauf schliessen lässt, dass die Griechen 600 v. Chr. keinen Hafen als Handelsstützpunkt anlegen wollten sondern die Kultivierung des fruchtbaren Bodens ihr Ziel war. Nach Zerstörungen im 11. Jahrhundert wurde Paestum aufgegeben. der Niedergang wurde durch die Versumpfung des Umlandes und die daraus resultierende Malaria beschleunigt. Erst im 17. Jahrhundert erfolgte die Wiederentdeckung und erreget seinerzeit grosses Aufsehen. Die grössten Tempel Hera, Poseidon sowie Athene sind noch sehr gut erhalten - in Anbetracht des Alters :-) - und auf dem riesigen Ausgrabungsgelände sind noch Reste und Bestandteile von zig anderen Tempeln, Theater etc. ersichtlich. Eine eindrückliche Anlage und wir waren wieder weg, bevor sich die Touristenbusse mehrten.
Aus Kampanien, die Region, wo ich mich aktuell befinde, stammt traditionell auch der Mozzarella di Bufala. Entsprechend hat es hier alle 100 Meter eine kleine Produktionsstätte mit dazugehörendem Laden. Selbstverständlich musste ich da auch einkaufen und habe mir von der Signora auch gleich ein traditionelles Rezept erklären lassen. Mal schauen, ob das was wird heute Abend. Die Zutaten wie Finocchio,, Limone und Prezzemolo (Fenchel, Zitrone, glatter Petersilie) gab's direkt beim "Onkel" nebenan.






















Tag 74-77, 14.-17.02.25
Am Freitag und Samstag war das Wetter ziemlich kühl und regnerisch. Genau richtig, dass die Reiseplanung weiter vorangetrieben, der nächste Segeleinsatz finalisiert und ansonsten auch noch ein wenig gearbeitet werden konnte. Am Sonntag ging's ein wenig weiter nordwärts, raus aus dem Dickicht des Nationalparks, wieder etwas mehr unters Volk. Ob der teils starken Regenfälle war die erste Etappe der Weiterreise nicht ganz ohne. Zum Glück habe ich ein 4x4 Gefährt, so dass ich sicher durch alle Bachfurchen kam und die Steigung ebenfalls gemeistert hatte. Das ist halt so, wenn man das Gefühl hat, abseits von jeder Zivilisation eine Unterkunft beziehen zu müssen :-).
Ich hoffe mal, dass nicht überall, wo ich gewesen bin, kurz nach meiner Weiterreise der Teufel los ist, Aber Sizilien hats hart getroffen: der Ätna spuckt, gegen die Cosa Nostra wird eine Grossrazia geführt... poah, gerade nochmals Glück gehabt.
Der Küstenstrasse SS 267 folgend gings nordwärts bis zum ersten Stopp in Acciaroli. Ein kleines, schmuckes Hafenstädtchen, welches sich akkurat herausgeputzt hatte - für was oder wen auch immer...
Und weiter gings auf die Halbinsel Licosa bis zum äussersten Punkt Puntalicosa, quer durchs Naturschutzgebiet. Ich wunderte mich noch, warum alle zu Fuss unterwegs waren und mir mal mehr oder weniger energisch gewunken haben. Am Punktalicosa wurde ich dann von einem Parkwächter darauf hingewiesen, dass man hier eigentlich nur mit einer Spzialabewilligung fahren dürfe aber da ich mich nix-verstehend gestellt habe, hatte er ein Einsehen und liess mich ohne Busse weiterziehen. Ja, die nehmen das hier in den Naturschutzgebieten sehr ernst. Aber die Tafel zu Beginn hatte ich echt nicht gesehen, sondern erst beim rausfahren und verstanden hätte ich einfach so sowieso nichts. Es war jedenfalls eine wunderbare Strecke und es hat sich gelohnt, den Umweg in Kauf zu nehmen.
In der letzten Februarwoche werden nochmals die Segel gesetzt resp. vermutlich mehr der Motor angeworfen werden. Ich konnte über die Segelschule in Salerno ein privates Skippertraining organisieren. Auch das steht schon länger auf meiner "to-Do Liste". Da geht's nur ums Fein-Tunning bei allen Manövern, sei es in der Marina, beim Ankern, agieren auf engstem Raum etc. und ich werde dies auch auf verschiedenen grossen Yachten üben können. Besser geht's fast nicht. Morgens werde ich Unterricht haben und nachmittags frei, d.h. ich werde schon noch dafür sorgen, dass sich jemand find lässt, der Lust und Zeit hat zum Segeln.




































Tag 73, 13.02.252
Den heutigen Tag haben wir dazu genutzt, den schönen Garten zu geniessen, Orangen und Mandarinen zu pflücken, zu spielen, Wellness-Programm zu absolvieren - Ria musste Haare lassen - kurz und knapp: einfach genossen. Einem technischen Autoproblem wollte ich mich auch noch stellen - werde wohl doch besser ne Garage aufsuchen - sonst laufe ich Gefahr, dass ich nicht mehr nach Hause komme.










Tag 72, 12.02.25
Früh gings heute weiter nordwärts. Noch ein letzter Morgenspaziergang am Strand und dann nix wie los. Einen Zwischenstopp haben wir im Parco Nazionale del Pollino eingelegt und eine schöne Wanderung gemacht. Dieser Nationalpark ist, gefällt mir persönlich am Besten von all dem, was ich bisher an Nationalparks hier gesehen habe. Und irgendwie erinnert er mich an den Schweizer Nationalpark - vielleicht liegt's ja daran :-)
Unser Quartier in Acquavella für die nächsten Tage befindet sich im Parco Nazionale del Cilento. Obwohl diese beiden Gebiete nahe beieinander sind, ist's hier wieder eine ganz andere Landschaft. Hier werden wir wandern und ich werde mal gucken, ob's mit dem nächsten Segeltörn zum klappen kommt.












Tag 71, 11.02.25
Heute hiess es definitiv, von Sizilien Abschied zu nehmen. Die Fahrt hätte mich über die nördlichste Spitze bis nach Messina bringen sollen, was jedoch aufgrund einer gesperrten Strasse wegen eines Erdrutsches nicht möglich war. Also lotste mich das Navi quer über die Insel durch eine wunderbare Landschaft, noch schönere Kurven, durch verwinkelte Dörfchen bis ich nach Locanda Colonna kam. Hier wurde es noch enger und irgendwann kam mir das ganze dann spanisch vor und beim nächsten Links-Abbieger habe ich den Rückwärtsgang eingelegt, sonst wäre ich vermutlich stecken geblieben. Aber auch dies hatte so seine Tücken und ich habe ein Stunde lang fast das ganze Dorf lahmgelegt. Aber niemand hat sich aufgeregt, alle sind in irgend ein Seitengässchen ausgewichen und habe mich schön brav manöverieren lassen, bis ich mich aus der misslichen Lage befreit und wieder einigermassen normale Strassen unter den Rädern hatte..puuuhhh. Ein Fiat Panda oder Fiat 500 hat eben schon seine Vorteile!!! Also dann halt wieder zurück und über die Bundesstrasse bis ans Capo Torre Faro, wo wir zu Fuss das Cap umrundet haben immer die Strasse von Messina direkt vor uns. Die Strasse von Messina ist aufgrund ihrer starken Gezeitenströmen und daraus entstehende Strudel bekannt und berüchtigt. Es liegen ihr einige Mythen zu Grunde. Auch für die Zugsvögel ist sie offenbar ein relevanter Durchgangsort. Mit ein Grund, dass die einst höchst gelegene Stromleitung der Welt, gewährleistet durch zwei Türme - einer auf dem Festland, einer am Capo Faro - inzwischen durch ein Kabel am Meeresboden ersetzt worden ist. Die beiden Türme wurden unter Denkmalschutz gestellt !!! Schön, ist anders - für mein Empfinden :-)
Anschliessend habe ich noch etwas Sightseeing in Messina gemacht, was sich durchaus lohnt. Die Altstadt ist sehr schön und für mein Empfinden ist hier noch das grössere Gewusel wie in Palermo. Auch habe ich dem Friedhof einen Besuch abgestattet. Die sind in Süditalien sehr schön gestaltet mit eigenem "Häuschen" für die Oberschicht und Meeresblick für alle. Danach gings direkt auf die Fähre und nach 20 Minuten Fahrzeit erreichte ich das Festland von Bella Italia. Für eine Nacht logieren wir in Pizzo bei Vibo Valentina am Gold von Sant'Eufemia.




























Tag 66-70, 7. bis 10.02.25
Die letzten Tage habe ich genutzt, die Planung bis Mitte März zu finalisieren. Und ich habe fast alle ursprünglichen Ideen, Ansinnen über Bord geworfen. Es kommt alles ganz anders. Da ist nix mit "via Tunesien und Marokko nach Malaga zum Spanisch lernen".... den Weg über Sardinien nach Barcelona via Fähren werde ich auch nicht in Angriff nehmen. Spanisch werde ich dann lernen, wenn ich in Südamerika bin, Direkt vor Ort - dann kann ich's auch anwenden. Wer weiss, ob und wann dies sein wird...!!! Also habe ich heute den Rückweg via Festland von Bella Italia in Angriff genommen mit einem Zwischenstopp in Palermo. Ich war sehr gespannt auf diese Stadt. Vieles wurde mir im Vorfeld zugetragen: angetroffen habe ich nix davon. Weder extrem viel Dreck/Abfall, noch ein Verkehrschaos und überfallen wurde ich auch nicht. Ich war aber froh, dass mit dem ganzen Gewusel und den engen Gassen die Temperaturen mit 22 Grad perfekt waren. Es ist einfach so, dass die Verkehrsschilder, Ampeln etc. hier eher als "Empfehlung" wahrgenommen werden - man fährt einfach irgendwie. Aber ohne Rasen, Drängeln, Hupen etc.... daran kann man sich sofort gewöhnen :-) Das entspannte Schlendern über den Markt mit all seinen kulinarischen Köstlichkeiten, die Sehenswürdigkeiten wie Cattedrale di Palermo, Mercato die Ballaro, Teatro Massimo, Fontana della Vergogna, Quattro Canti, einige Kirchen... das war alles wunderbar. Schade, dass die gewaltig grossen Magnolien-Bäume noch nicht geblüht haben - das wäre gerade nochmals einen Besuch wert zur Blütenzeit. Zum Ausgleich dann mittags hoch auf den Hausberg, den Monte Pellegrino, über den alten Pilgerweg. Belohnt wurde die Mühe des Anstiegs mit einem phantastischen Blick auf Palermo und den Hafen. Und nach einer köstlichen Pasta - fatta a la casa - gings diretissima Richtung Messina.










































Tag 62-65, 3. bis 6.02.25
Hurra - hier bin ich wieder und ja, es geht mir gut. Ihr müsst euch keine Sorgen machen. Allerdings hat mich irgend ein "Chäfer" die letzten Tage lahm gelegt und meine Eingeweide nach aussen gekehrt. Aber nun bin ich definitiv auf dem aufsteigenden Ast und langsam aber sicher wieder fit. Zum Glück bin ich hier in einem Häuschen, wo es mir gut geht, die Vermieterin kümmert sich auch rührend um mich und Ria geniesst ganz viel Kuscheln. Hier hat's genügend Umschwung, damit sie sich austoben kann, weil mehr als ein paar Spaziergänge in der näheren Umgebung lagen die letzten Tage nicht drin.
















Tag 53 bis 61, 25.01.25 bis 02.02.25
Nun ist es endlich soweit; mein erste Törn als Skipper steht an. Die Vorfreude ist gross, aber es ist auch eine gewisse Anspannung da.
Nachdem ich alle Einkäufe an Lebensmittel und Wasser für die ganze Woche erledigt hatte, ging’s zur Marina. Für 14 Uhr war das check-in angesetzt. Erst am Vorhabend wurde ich schriftlich informiert, dass das von mir gebuchte Schiff, eine Dufour 310, aus technischen Gründen nicht werde zur Verfügung stehen und der Charterer mir ein upgrade für eine Dufour 390 GL gewährt hätte. Über dieses upgrade war ich nicht sehr glücklich, war das neue Schiff doch für eine 2-Mann-Crew sehr gross. Aber wir werden sehen.
Die Übergabe verlief problemlos, auch wenn die ganze Schiffstechnik und dann noch in English meinen Kopf zum brummen brachte. Das Reelingsnetz, damit Ria nicht durch die Drähte fallen kann, musste noch montiert werden. Dann war ich soweit. In Ruhe konnte ich alles verstauen und mich einrichten. Es dauerte jedoch fast bis neun Uhr, bis auch die Crew komplett war und wir den Abend gemütlich ausklingen lassen konnten.
Bevor wir auslaufen konnten, erfolgte die «obligatorische» Sicherheitseinweisung der Crew, Anpassen der Schwimmwesten und besprechen der letzten Details. Danach hiess es Leinen los und Kurs Richtung Vulcano. Unsere erste Insel des äolischen Archipels. Der Wind war lau und so tuckerten wir unter Motor los. Die Segel hatten wir versuchsweise gesetzt, was jedoch gar nix einbrachte ausser Unruhe an Bord 😊
Ria war sehr nervös und es dauerte seine Zeit, bis sie sich an das neue Gefühl gewöhnt hatte, aber dann konnte sie sich gut entspannen und schlief ein.
In einer Bucht mit sandigem Untergrund und auf der abgekehrten Seite des Windes ankerten wir und kamen in den Genuss einer wunderbaren Abendstimmung. Ria musste noch lernen, an Bord zu pinkeln. Was auf der Badeplattform wunderbar geklappt hat – wenn ich es ihr vorgemacht habe…. 😊 Und danach mit Salzwasser gut spülen. Nach einer ruhigen Nacht hiess morgens «Anker hoch» und Kurs Richtung Panarea. Auch bei Panarea steuerten wir eine sandige Bucht im Osten der Insel an. Da sich jedoch der Wind plötzlich drehte und aus Osten kam und sich dies gemäss Prognosen auch nicht mehr ändern würde, mussten wir unseren Plan ändern und wir steuerten direkt Stromboli an.
Unterwegs legten wir noch einen «Badestopp» ein. Ich ruderte die Hundedame ans Ufer, damit sie wieder einmal «tiergerecht» sich lösen kann. Was macht man nicht alles!!!
Bei Stromboli versuchten wir zuerst auf der westlichen Seite zu ankern – hier wären wir auch windgeschützt. Jedoch wollte der Anker auf dem steinigen Untergrund nicht halten. Also nahmen wir den Anker wieder hoch und wechselten auf die nordöstliche Seite in die Bucht von Ficogrande, die noch einigermassen vom Wind abgekehrt war. Gerade noch rechtzeitig vor Einsetzen der Dämmerung hielt auch der Anker und wir liessen den Abend bei gutem Essen und Gesellschaft ausklingen. Ich persönlich mag steinigen Grund zum Ankern gar nicht, weil der Anker sich schlecht eingraben kann oder er verkantet sich dermassen, dass man ihn nicht mehr raufbringt. Das zweite ist das kleinere Uebel, aber auch nicht so toll.
Wie wenn ich’s geahnt hätte: um 3.25 ging der Ankeralarm los; «Achtung – Schiff treibt ab». Wie wenn ich’s geahnt hätte, hatte ich die halbe Segelbekleidung noch an und war schnell an Deck, konnte den Motor starten, den Anker raufholen und für mich war auch ganz klar, dass wir direkt losfahren und nicht erneut einen Ankerversuch starten würden. Zudem bräuchte ich hierfür auch meine Crew, die noch nicht so sattelfest war.
Also tuckerte ich los, durch die Nacht. Und es ist nachts gar nicht so dunkel, wie es auf den ersten Blick schein. Sind erst mal alle störenden Lichtquellen eliminiert, lässt sich einiges erkennen und zum Glück haben wir heutzutage auch gute Navigations-Apps. Der Entscheid war, dass wir an der Nordflanke des Stromboli vorbei fahren und hoffen, dass wir den einen oder anderen «Lava-Spucker» zu Gesicht bekommen würden. Der Entscheid war goldrichtig und wir hätten ein gewaltiges Naturschauspiel verpasst, hätte der Anker gehalten. Mal kamen ganz kleine Spucker, mal aber auch wunderbar grosse Eruptionen mit Lavaströmen, die zähfliessend sich ihren Weg Richtung Meer bahnten. Wahnsinnig eindrücklich und dazu diese Stille des Meeres und nur dieses «Plupp», wenn’s wieder los geht. Fotografisch lässt sich dies mit einer Handykamera nicht einfangen – aber die Bilder werden mir auf immer in Erinnerung bleiben.
Entschädigt wurden wir zusätzlich durch eine wunderbare Morgenstimmung und der aufgehenden Sonne am Rande des Strombolis.
Im Laufe des Tages stellte sich gute Wind ein, so dass wir die Segel setzen konnten und erneut Kurs Richtung Panarea nahmen. Für die Nacht waren stärker werdende Winde angesagt, so dass wir den Schutz auf der Ostseite aufsuchten und dort direkt neben dem Bojen Feld ankerten. Irgendwie kam mir die Umgebung «etwas spanisch» vor… aber wenn schon ein Bojen Feld hier ist, wird das wohl schon passen. Es passte eben nicht, wie wir gut eine Stunde später feststellen mussten. Aus Osten kam eine Fähre in ziemlich rasantem Tempo in unsere Richtung und an Land gestikulierten die Bauarbeiter plötzlich wie wild – was sie ja früher schon hätten tun können – aber nein!!! Also, in Windeseile den Anker gelichtet und uns versetzt und das Szenario aus der Ferne begutachtet. Wie kommt man auf die Idee, ein Bojen Feld in die Anfahrtsschneise der Fähre zu platzieren. Das muss ja im Sommer lustige Szenen geben, wenn sich zig Segelschiffe hier tummeln. Wir hatten den Anker weiter südlich erneut gesetzt.
Die aufkommenden Winde für die Nacht waren mit bis zu 15 Knoten prognostiziert. Jedoch erreichten die Böen bereits um 16 Uhr diese Stärke, was mir gar nicht gefiel. Wenn die Winde noch weiter zunehmen sollten, wovon auszugehen war, dann könnte es eine ziemlich ungemütliche Nacht werden. Zudem hat es auf der Ostseite von Panarea einige Untiefen, mal kleinere, mal grössere Felsen, die ihre Nase zum Wasser rausstrecken. Eine Option war’s unter Motor die Marina der Insel Salina anzusteuern. Mit genügend Schub sollten wir bis zum Eindunkeln dort sein. Das ging nicht ganz auf: zwar lief der Motor mit voll Schub, aber wir mussten gegen sehr hohe Wellen und ständig stärker werdende Winde und den entsprechenden Abdrift ankämpfen, was mir Spass machte – meiner Crew weniger. Die waren beide sehr still.
Kur nach dem Eindunkeln liefen wir in der Marina ein. Allerdings jene der Personenschifffahrt und da konnte wir nicht bleiben. Nur sah ich weit und breit keine andere Hafeneinfahrt, obwohl gemäss Navigationstools eine da sein müsste. Das Echolot gab noch eine Tiefe von 4 Metern an, was sehr knapp war, da die Winde selbst in der Marina noch stark waren und hier konnten wir definitiv nicht bleiben. Also wieder raus ins Getümmel und mir blieb nichts anderes übrig, als einen Urgency-Call «Pan Pan..» auf Kanal 11 – der Kanal der Marina – abzusetzen. Aber niemand antwortete. Ein weiterer Versuch auf dem Kanal 16 – jener der Küstenwache – blieb ebenfalls unbeantwortet, was mir heute noch zu denken gibt.
Irgendwann wurden dann zwei Jungs auf unsere Lichtsignale aufmerksam und lotsten uns ans richtige Ort. Die Erleichterung, als das Schiff festgemacht in der Marina war, war bei allen deutlich spürbar. Dass das Anlegemanöver in völliger Dunkelheit einen schönen seitlichen Kratzer verursacht hat, war mir völlig egal… Materialschaden lässt sich reparieren. Mir war wichtig, dass Mannschaft und Schiff sicher im Hafen waren. Im Nachhinein erfuhr ich dann, dass die Beleuchtung der Hafeneinfahrt beim Sturm vor einer Woche beschädigt worden war und deshalb der Eingang wie der Marina selbst in völliger Dunkelheit dalag. Es wäre heutzutage ja ein Einfaches, so was auf den entsprechenden Kanälen zu publizieren!!
Interessanterweise waren, als wir festgemacht hatten, plötzlich alle von der Marina vor Ort und wollten einkassieren und das Schiff müssten wir auch woanders platzieren… Sie konnten nur italienisch, ich nur deutsch, aber ich habe ihnen klar gemacht, dass ich heute mit dem Schiff gar nix mehr machen werde (wir waren ja auch die einzigen in der Marina) und zum Bezahlen würde ich anderntags vorbeikommen.
Gesagt getan; frühmorgens habe ich unsere Schulden beglichen und wir legten ab Richtung Lipari. Dort wollten wir zwei Nächte bleiben, damit Crew und Skipper sich erholen konnten von den Strapazen der letzten Nächte. Regen war angesagt, der sich jedoch nicht einstellte, worüber ich auch nicht traurig war. Die Marina hatte ich über Funk verständigt, dass ich Hilfe beim Anlegen benötigen würde. Alleine kann ich das mit der Grösse von Schiff nicht und meine Crew war etwas ausser Gefecht 😉Die Marineros haben das super gemacht und endlich konnte das Entspannungsprogramm beginnen!!!
Leckeren frischen Fisch – direkt vom Fischer der vom Meer zurückkam – tat dem Magen und der Seele gut.
Den nächsten Tag – Donnerstag – gingen wir ganz entspannt mit Sightseeing im Hafenstädtchen, Spaziergängen und viel Ruhe an. Milde Temperaturen und Sonnenschein taten ihr übriges.
Am Freitag ging es zeitig morgens Richtung Ausgangshafen Portorosa zurück, wo wir wohlbehalten und rechtzeitig den Hafen erreichten. Bei Chartern ist es üblich, dass der check-in am Freitag erfolgt und man dann noch für die Nacht auf dem Schiff bleiben darf. Die Abnahme war schnell erledigt. Der Kratzer ein Fall für meine Haftpflichtversicherung und ansonsten war alles in Ordnung.
Früh war es still an Bord. Der Rückflug für die Crew ging zeitig am anderen Morgen.
Ria und ich haben für die nächsten Tage ein Domizil in Palermo. Ich gehe mal davon aus, dass es die letzten Tage auf Sizilien sein werden – mal luaga.




























































Tag 52, 24.01.25
Heute haben wir noch ein wenige Sightseeing in Milazzo gemacht. Rauf zum Castello, zur Chiesa, runter zum Strand und dann noch ein paar maritime Geschäfte abgeklappert und zu Hause erneut versucht, Ria ihre Rettungsweste schmackhaft zu machen. Sie findet sie noch nicht so richtig toll... wir werden sehen. Fertig gepackt ist auch.
Ich bin bereit für morgen. Um 14 Uhr werde ich die Yacht übernehmen können und dann steht noch der Grosseinkauf für eine Woche an - man weiss ja nie, ob in der Zwischensaison die Geschäfte auf den Insel auf haben, wenn wir da sein werden. einer Nacht in der Marina werden wir am Sonntag Morgen auslaufen Richtung Aeolischen Inseln. Die erste Insel: Vulcano.
Wer unseren Tripp verfolgen will kann dies unter www.marinetraffic.com machen. Hier können alle Schiffe, welche mit AIS ausgestattet sind, verfolgt werden. AIS steht in der Schifffahrt für "Automatic Identification System", ist für die Berufsschifffahrt obligatorisch und für Segelyachten fakultativ. Die pinken Punkte sind die Segelyachten. Meines mit dem Namen "Friend Planet", Modell Dufour 390 GL. Starten werden wir in der Marina Portorosa im Norden Siziliens (siehe auch Foto).




















Tag 51, 23.01.25
Als Ausgleich zu den vielen Autokilometer von gestern waren wir heute nur zu Fuss unterwegs. Eine abwechslungsreiche Wanderung führte uns entlang des Strandes bis an Capo Milazzo mit dem Piscina di venere (Venusbecken).
Das Meeresschutzgebiet Capo Milazzo bietet über Wasser eine wunderbare Aussicht zu den Aeolischen Inseln und unter Wasser ein Paradies für Taucher. Die türkisfarbene Fundgrube an Landschaften und Klippen birgt eine naturalistische Einzigartigkeit von seltener Schönheit. Der Weg dahin hat sich gelohnt.
Auch ein Blick auf die rauchenden Berge, den Ätna im Süden und den Stromboli im Westen war heute möglich.
Wieder zu Hause gings noch an die letzten Vorbereitungen. Ich musste mal das Auto komplett leeren, damit ich für den Törn neu packen konnte... sonst werde ich bestimmt nicht alles mit an Bord haben, was mit muss.
















Tag 50, 22.01.25
Statt der geplanten 3 Nächte auf der Alm zogen wir bereits heute weiter. Ria wie ich hatten genug von aggressiven Strassenhunden. Es ging durch die Täler des Sicani Gebirges Richtung Palermo. Eine wunderbare Gegen, sehr abwechslungsreich, mal sehr schroff, dann wieder saftig grün und irgendwann öffnet sich das letzte Tal und die Sicht auf Palermo und das Meer lassen sich erblicken. Einfach wunderschön.
In Cefalu, eine hübsche kleine Stadt, die sehenswert ist. Eine schöne historische Altstadt und ein netter Badestrand mit vielen kleine Beizchen, die bereits geöffnet sind, haben uns auf einen Zwischenhalt eingeladen.
Danach ging es zügig weiter nach Milazzo, wo wir bis am Samstag, Beginn des Segeltörns bleiben werden. So kann ich in aller Ruhe noch die letzten Vorbereitungen treffen. Hier sind auch maritime Geschäfte vor Ort wo ich kaufen kann, was noch nötig ist.
























Tag 49, 21.01.25
Sizilien sagt von sich 350 Sonnentage im Jahr zu haben. Die sechs Regentage habe ich nun voll abbekommen. Dann muss ab jetzt immer die Sonne scheinen. In Cammarata, mitten im Sicani Gebirge. Eigentlich wollte ich hier schöne Wanderungen unternehmen, aber das Wetter wollte es anders. Ur plötzlich zog faustdiker Nebel auf sowie Regen und die Temperatur sank gegen den Nullpunkt. Also, nix mit Bergen und Wandern, dann halt doch wieder ab ans Meer, wo das Wetter etwas besser war. Ueber Agrigent, ein hübsches Küstenstädtchen gings bis zu den Scali dei Turki (Türkentreppen), ein aus Mergel bestehender monumentaler Felsen, strahlend weiss und an bizarre Stufen erinnernd. Die sarazenischen Piraten, im Volksmund auch Türken genannt, sollen hier bei Ueberfällen die Boote im Windschatten der Felsen verankert haben.
Abends gings dann wieder hoch in meine Almhütte. Eigentlich traumhaft schön gelegen und man könnte dort auch schlechtes Wetter ausharren. Aber was hier wirklich ein Problem ist, und das habe ich so noch nirgends erlebt; viele Strassenhunde und die sind verdammt aggressiv. Ich hatte echt Angst, dass die ganze Meute uns anfällt. Auch Ria hatte alles eingezogen, was irgendwie möglich war und ich musste mir echt mit Steinen einen Durchgang schaffen, sonst weiss ich nicht, wie das geendet hätte. Auf weitere Wanderungen oder auch nur Spaziergänge verging uns da die Lust gewaltig.










Tag 48, 20.01.25
Heute ging's weiter, rein ins zentrale Hochland von Sizilien. Für das erste Teilstück müssen wir die Autobahn nehmen, weil die Küstenstrasse noch immer geschlossen ist. Aber ich muss sagen, das geht hier sehr speditiv mit der Beseitigung der Sturmschäden - das habe ich so nicht erwartet.
Einen Abstecher zum Aetna ist fest eingeplant. Man sieht ihn heute wenigstens - so einigermassen. Wie er da so vor sich hin raucht. Schon eindrücklich - ein aktiver Vulkan; und was macht der Mensch? Baut ne Seilbahn hoch, baut Strassen, damit möglichst nahe hinauf gefahren werden kann, stellt einen ganzen Tourismuskomplex auf die Beine - bis er dann tatsächlich so richtig irgendwann ausbricht. Der Aetna liegt 3403 Meter über dem Meeresspiegel und ist der höchste, aktive Vulkan Europas und seit 2013 gehört er auch zum UNESCO Weltkulturerbe. Und er ist ständig aktiv - mal mehr, mal weniger... aber es tut sich immer wieder etwas.
Gerne hätte ich eine Helikopterrundflug über den Hauptkrater gemacht. Aber wetterbedingt war dies auch heute nicht möglich. So sind wir halt im Naturpark gewandert. Auch schön. Erstarre Lavaströme, schwarzer Sand - optisch so unwirtlich, so kalt - und doch macht sich auch hier neues Leben bemerkbar.
Auf der Höhe von Catania biegt die Schnellstrasse Richtung Palermo durchs Landesinnere ab und führt durch fruchtbare Täler mit riesigen Orangenplantagen und fast ausschliesslich auf Brücken gebaut. Gemäss Karte sind da auch überall Flüsse - resp. waren mal überall Flüsse. Richtig Wasser führt fast keiner mehr. Dafür sind die sanften Hügel saftig grün und die Vegetation wieder stärker mit Laubbäumen durchsetzt, statt Kakteen und Palmen. Und in diesen Tälern sehe ich auch die ersten grossen Solaranlagen. Da habe ich mich schon einige Mal gewundert, warum es nicht mehr davon gibt; mit 350 Sonnentagen im Jahr eigentlich prädestiniert. Aber vielleicht will das die Mafia nicht... !!!
Sobald es von der Autobahn weg geht, wird's kurvig und es geht in einem stetigen Wechsel durch Täler, hoch und runter... Wasserdurchfahrten, Schlamm... ohne Ende....bis wir das heutige Ziel in Cammarate erreichen.


























Tag 46./47, 18. und 19.01.25
Der Sturm hatte gegen Mitternacht nachgelassen. Der Morgen brachte dann die Zerstörung an den Tag. Flüsse die über die Ufer getreten sind, Springflut, Ueberschwemmungen und wie das im Süden ist: Drainagen oder Ablaufkanäle gibt es nicht... wenn's regnet laufen einfach Bäche über die Strassen... Meine grösste Sorge war der Fluss, der direkt an meiner Unterkunft vorbei fliesst. Auch er hat sein Bachbett verlassen, aber zum Glück kurz unterhalb "meiner" Bleibe - Glück gehabt. Die Küstenstrassen waren gestern wie heute immer noch gesperrt. Das Meer immer noch sehr wild, aufgewühlt und die Sturmflut-Warnung blieb bestehen. Ab und an zeigte sich die Sonne, im Wechsel mit weiteren Niederschlägen und immer noch Wind, jedoch deutlich abgeschwächt. Gestern habe ich local rund ums Dorf einen ausgedehnten Spaziergang gemacht. Heute stand der Besuch des Ätnas auf dem Programm - aber das fiel ins Wasser. Der Krater eingehüllt in dunkle, schwarze Wolken, die Strasse dahin gesperrt wegen Erdruschen... also dann halt Sightseeing in Taormina. die Hügelstadt an der Ostküste Siziliens, die viele historische Bauwerke sowie herrliche Aussichten auf das ionische Meer. Ein schmuckes Städtchen - herausgeputzt und teuer wie nur was - da werden schweizerische Massstäbe ausgehobelt: ne Kugel Ice Euro 4.-, ne Stunden Parken 5.- und Eintritt ins antike Theater: 20. Euro!!! Na Bravo - aber schön war's und abgerundet haben wir das Sightseeing mit einem Stand an der vorgelagerten Isola Bella, heute WWF Naturschutzgebiet. Und kaum waren wir damit fertig - öffneten sich die Schleusen des Himmels erneut.


























Tag 45, 17.01.25
Der heutige Tag fiel buchstäblich ins Wasser, resp. dem Unwetter zum Opfer. Gegossen hat's wie aus Kübeln. und der Wind hat alles gegeben. Die Liparischen Inseln waren heute gänzlich von der Umwelt abgeschnitten. Da konnten nicht einmal mehr die rossen Fähren anlegen. Hoffen wir mal, dass bis in einer Woche sich das Tief verzogen hat und eitel Sonnenschein seinen Einstand geben wird. Ein richtiges Hundswetter... da half nur einkuscheln und den Tag verpennen. Irgendwann fiel auch noch der Strom aus, so dass es kalte Küche gab - mit einkaufen war auch nix - für einmal eine ganz bescheidene Mahlzeit - und immer noch lecker. Bis Mitternacht sollten Regen wie auch Wind deutlich nachlassen. Wir werden sehen. Uns auf jeden Fall gut und wir sind sicher untergebracht. Alles paletti.
















Tag 44, 16.01.25
Heute verlassen wir nun definitiv das Festland und setzen über nach Sizilien. Die Fahrt zum Porto von Vilal San Giovanni führt durch den Parco Nazionale Aspormonte. Erneut eine wunderschöne Gegen mit riesigen Olivenhainen. Ich frage mich erneut, wer um Himmels Willen all diese Oliven essen soll??? Die Olivenernte ist grösstenteils abgeschlossen. Nur vereinzelt sind noch die am Boden ausgespannten Netze zu sehen, welche die reifen Oliven auffangen, die vom Baum "geschüttelt" werden.
Um 12 Uhr verliess die Fähre den Hafen von Villa San Giovanni. Die Fahrtzeit beträgt 20 Minuten. Ich hatte mir online ein Ticket gekauft und das Boarding hat reibungslos funktioniert, auch wenn ich zeitlich etwas knapp dran war. Kurz vor dem Hafen wurde ich von der Polizei angehalten und die wollten die Papiere und meinen Wagen kontrollieren... aber natürlich war alles gut. Ich habe auch ganz unschuldig und lieb aus der Wäsche geguckt...
Auf Sizilien angekommen gings zuerst rauf in die Berge um unsere sechs Beine zu bewegen. Die Strasse auf diese Ziegen-Alm war Abenteuer pur. Die Bauern haben auch ziemlich gestaunt. Ein Schweizer hat sich vermutlich noch nie da hoch verirrt. Schöns war's, auch wenn inzwischen der Regen eingesetzt hat. Entlang der Küstentrasse SS 114 gings südwärts, bis wir das heutige Ziel in der Nähe von Taormina sowie dem Parco dell' Etna erreicht hatten. Vier Tage werden wir hier bleiben. Wir haben hier 4 "Häuschen" für uns: das grösste ist das Schlafzimmer inkl. Bad, 1 mit der Indoor Küche, 1 mit Grill, Pizzaofen und Outddor Küche sowie 1 mit der Waschküche... und das alles inmitten von tausenden von Zitronen-/Orangen- und Mandarinen-Bäume. Und ich darf mich an den reifen Früchten einfach bedienen - ganz nach Lust und Laune. Das ist doch so was von toll.


















Tag 43, 15.01.25
Der Weg zum Capo Vaticano stand heute auf dem Programm, das atemberaubende Küstenziel kurz vor Sizilien. dieser felsige Vorsprung bietet einige der schönsten Strände und Buchten Italiens, mit klarem türkisfarenem Wasser und feinstem, weissem Sand. Das Capo Vaticano ist aber auch ein grossartiger Aussichtspunkt auf das Tyrrhenische Meer, die Meerenge von Messina, die liparischen resp. aolischen Insenl die wie Perlen aufgereiht auf einer Schnur vor einem liegen sowie den majestätischen Ätna.
Ein Weg führt vom Capo nach unten zu den malerischen Buchten. Der Abstieg resp. Aufstieg war nicht ohne und auch eine stachelige Angelegenheit mit all den Kakteen und Dornenbüschen. Jedoch möchte ich den Aufstieg bei über 30 Grad nicht machen müssen. Ich denke, die Bar, die ganz oben am Anfang resp. Ende des Weges liegt, ist ein Umsatzbooster. Wenn man oben ankommt, muss man sich erfrischen. Ein kühles Bierchen hätte ich heute auch nicht verachtet.
Nachmittags gings wieder an die Törnplanung sowie Maulkorb Training für die Fellnase.




















Tag 41/42, 13. und 14.01.2025
Nach einer einigermassen trockenen Nacht - immerhin konnte ich das Bett rechtzeitig ins Trockene bringen - hiess es morgens ne neue Unterkunft zu finden, was in der Zwischensaison gar nicht so leicht ist. Aber gesagt, getan und auf gings Richtung Tropea. Tropea ist bekannt für seine roten Zwiebeln, die besonders süss schmecken sollen. Schön auch die alten Häuser, die bündig an der steilabfallenden Küsten stehen.
Nachmittags gings dann noch zum Wandern an den Lago Angitola, im Parco Nazionale delle Serre gelegen. Erneut eine wunderbare, abwechslungsreiche Landschaft. Fichten, Pinien, Kiefern, Buchen, Kastanien, Eichen, Pappeln....Deine tolle Mischung. Der Lago selber weisst einen bedenklich tiefen Wasserstand auf - und dies im Winter.
Das Wetter ist im Moment sehr stürmisch. Starke Winde, immer wieder Regen und auch ziemlich kalt. Ich hoffe, dass bis Ende Monat, wenn der Törn startet, die "Winter-Sturm-Zeit" vorüber oder zumindest eine Pause einlegt.
Heute habe ich mich vor allem den Törnvorbereitungen gewidmet. Das ist alles gar nicht so einfach. Erstens, weil's mein erster eigener Törn ist und zweitens sind viele Marinas aktuell geschlossen, so dass genau geplant und abgeklärt sein muss, wo wir überhaupt wieder werden Strom beziehen können. Proviant und auch Trinkwasser kann problemlos für die ganze Zeit mitgenommen werden. Aber wenn man stromtechnisch nicht autark ist, und sei es nur für die Navigation, dann gilt es zu Planen. Den Stromboli kann man vom Festland aus schon mal sehen.
Intensiv haben wir auch wieder das Brillen- und Maulkorbtraining aufgenommen. Ein paar Le Parfait Tuben sind noch vorhanden. Witzig ist, dass der Maulkorb viel schneller problemlos ging, als die Brille. Die Brille aufhaben und es passiert nix, das geht nicht. Da wird Ria ganz genervt :-)


























Tag 40, 12.01.25
Der heutige Tag kurz und knapp: Regen senkrecht. Wind waagrecht - Wasser überall - draussen und drinnen. Den Anblick von Eimern und Lappen erspare ich euch. Werde morgen die Unterkunft wechseln müssen. Eigentlich hätte ich bis am Donnerstag hier bleiben wollen - aber nein!
Tag 38/39, 10. und 11.01.25
Gestern haben wir in Crotone einen wunderbaren Strandspaziergang gemacht. Stundenlang entlang dem flachabfallenden Strand bei 20 Grad, Sonne pur und einem milden Lüftchen und dabei ganz viel Zeit zum Spielen, die Gedanken schweifen zu lassen und die Seele baumeln zu lassen.
Danach habe ich den Sizilien Törn weiter vorbereitet. Ist aktuell alles gar nicht so einfach, weil vieles geschlossen ist. Aber das wird schon irgendwie werden. Ist ja auch nur für die Dauer eine Woche und keine Atlantiküberquerung. Ich bin gespannt, wie sich die Crew schlussendlich zusammensetzen wird. Es melden sich immer wieder Leute, die Interesse haben - wir werden sehen.
Crotone haben wir heute verlassen. Zuerst eine kurze Strecke entlang der Küste und dann bogen wir ab ins Landesinnere - ab in die Berge des Parco Nazionale della Sila. Auch wenn das Wetter heute nicht ganz optimal war, so wollte ich mir diesen Teil Kalabriens nicht entgehen lassen. Und es hat sich gelohnt. Eine wunderbare Landschaft, sehr kurvenreich, und ja, als fleissige Leser hier wisst ihr, was nun kommt: das wäre eine Traumstrecke mit dem Motorrad. :-) So haben wir halt zu fuss noch ne kleine Wanderung gemacht und haben es gerade rechtzeitig wieder ins Auto geschafft, bevor der Himmel alle Schleusen öffnete. Es schüttete wie aus Kübeln und innert kürzester Zeit verwandelten die Strassen sich in Bäche. Ne Unterbodenwäsche hat sich heute erledigt.
Das Willkommensgeschenk vom heutigen Vermieter: eine Flasche Wein "aus eigenem Anbau" .... direkt aus dem Veneto... :-) Aber was zählt, ist ja bekanntlich die Geste.




















Tag 36/37, 08. und 09.01.25
Die adriatische Küste haben wir gestern verlassen. Aufgrund eines Black-outs (nix Strom, fliessendes Wasser etc.) auch ohne Frühstückskaffee.... alle, die mich näher kennen, wissen, dass Silvia und kein Frühstückkaffee keine gute Kombination sind. Irgendwie wird's dann nie mehr so ein richtig toller Tag. Der Küstenstrasse folgend ging es weiter südwärts und wieder nordwärts bis Taranto. Einmal mehr muss ich sagen: Apulien ist wunderschön - eine sehr abwechslungsreiche Flora; Olivenbäume, Kakteen, Palmen, Laubgewächse, Wiesen, Felder und schön verstreut immer wieder ein kleineres oder grösseres Dörfchen. Der Frühling macht sich bemerkbar. die ersten Blütenteppiche präsentieren ihre Pracht. Auch das Wetter machte dem Frühling alle Ehre. 20 Grad, Sonne pur, windstill. Ein Zwischenstopp am Capo Prosciutto - dem angeblich schönten Stand Sandstrand Italiens - muss natürlich sein und Ria darf wieder buddeln und Möven jagen. Taranto am Ionischen Meer ist nur ein Stopp auf dem Weg nach Sizilien.
Direkt am Meer haben wir ein schmuckes Bed & Breakfast gefunden. Auch hier erwartet uns wieder ein liebevolles Willkommens-Geschenk mit regionalen Spezialitäten. Eine kleine Geste, die so viel bewirken kann.
Heute gings zeitig weiter. Apulien lassen wir definitiv hinter uns und sind nun in Kalabrien. Vermehrt sind wieder Zitrusfrüchteplantagen zu finden und riesige Plantagen, die aktuell noch bedeckt sind. Wäre interessant zu wissen, was da in rauhen Mengen angebaut wird. Tomaten vielleicht???
Zeitig erreichen wir Crotone und so bleibt noch genügend Zeit für etwas Sightseeing. Das Castello, von den Sarazenen... die ja dann auch noch irgendwann im Engadin waren... :-)






















Tag 34/35, 06. und 07.01.25
Gestern und heute habe ich genutzt und etwas zu Arbeiten und den ersten Segeltörn dieser Reise vorzubereiten. Ende Januar geht's in Sizilien aufs Schiff - wenn alles klappt wie ich das will.
Apulien ist wirklich sehr schön, abwechslungsreich und hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Aktuell haben wir auf der Adria-Seite ein Häuschen an schöner Lage und nahe beim Meer, welches hier sehr felsig ist (Kalkstein), durchsetzt mit Klippen, Höhlen, naturbelassene Buchten udn auf der der Ionischen-Seite sind die kilometerlangen flachabfallenden Strände zu finden. Ich stell mir lieber nicht vor, was hier in der Hochsaison los ist. Wir hatten dieser Tage alles für uns alleine bei angenehmen 18 Grad, heute aber auch sehr stürmischen Winden.
Die meisten Geschäfte, Restaurants und Hotels haben aktuell geschlossen. Geöffnet haben jedoch jene Läden, wo die Einheimischen auch einkaufen. Tante-Emma-Läden, wie es sie bei uns leider fast gar nicht mehr gibt. Ich wollte typisch regionale Produkte kaufen und durfte immer zuerst von allem probieren... eigentlich war ich schon satt und hätte nix mehr kaufen müssen, was ich natürlich nicht gemacht habe. Die Seniora war so lieb und es ist immer wieder erstaunlich, wie gut man sich verstehen kann, auch wenn man nicht die gleiche Sprache spricht.


















Tag 33, 05.01.25
Es geht südwärts bis ganz nach unten im Absatz von Italien, resp. von Apulien. Die Vegetation verändert sich laufend. Zu den grossen Olivenhainen gesellen sich nun auch Feigenplantagen, Palmen und Kakteen. Eine bunt gemischte, vielfältige Pflanzenwelt. Temperaturmässig sind die Nächte immer noch sehr kühl; morgens um 7 Uhr um die 5 Grad. Sobald die Sonne aufgeht, wird es schnell wärmer; heute bis 18 Grad.
In Lecce legten wir einen Zwischenstopp ein. Man nennt Lecce auch das Florenz des Südens. Dem könnte ich nun nicht zwigend zustimmen, aber ich hab ja auch nicht alles gesehen. Ria macht das schon sehr gut mit den fremden Menschen, Gerüchen, anderen Hunden etc. .... aber wehe, es sind Tauben oder Möven in der Nähe, dann ist zack im Jagdmodus. Drum war unser Besuch in Lecce auch früher beendet, als geplant und es ging an den nächsten Strand, damit die junge Dame sich dort austoben konnte. Da wir den Strand fast für uns hatten, war das auch kein Problem.
Bis Lecce waren wir auf der Schnellstrasse unterwegs und ab dann gings der Küstenstrasse SP 385 der Salentina entlang. Und dieser zeitliche Umweg hat sich mehr wie gelohnt. Wunderbar wie sich die Strasse der Küste entlang schlängelt und nach jeder Kurve wieder einen anderen Blick aufs Meer und die Umgebung freigibt. Mal ne Bucht, mal ne Höhle, mal karges Gestein, dann wieder üppige Vegetation, mal ganz eng und dann wieder ganz weit... gemütlich fahre ich dahin und geniesse die Aus- und Einblicke. Ab und an lässt sich sogar am Horizont auf der anderen Seite der Adria die Insel Othonoi ausmachen, die zu Albanien gehört.
Unser Domizil am Osthang über der Adria erreichen wir zeitig, so dass wir uns in aller Ruhe einnisten können. Ria hat immer viel zu tun mit Erkunden ihres Reviers. Und sie war auch schon beim Nachbarn im Garten... zack, einfach über die Mauer und weg war sie. Gemäss fachkundigen Aussagen dauert diese pubertäre Phase bis sie ca. 2 jährig ist... wir haben gerade mal neun Monate geschafft. puuuhhh..... :-)


















Tag 32, 04.01.25
Nach einer sehr unruhigen Nacht, weil Ria mehrmals sich übergeben und Frauchen putzen musste. Vermutlich hat sie bei ihrer eweigen Buddlerei wieder irgend etwas Leckeres gegessen. Entsprechend waren wir auch früh wach und es ging zeitig los nach Alberobello.
Und ihr ahnt es schon: Alberobello gehört zum UNESCO Weltkulturerbe wegen den Trulli (Mehrzahl von Trullo). Diese Rundhäuser, die vor allem in Apulien vorkommen und deren Steindächer sich nach oben hin in ein sogenanntes "falsches Gewölbe" verjüngen und mit einem symbolischen Schlussstein, oft aber auch mit einer Kugel oder einem anderen Symbol abgeschlossen werden. Bis zur Mitte im letzten Jahrhundert galten die Trulli als Arme-Leute-Häuser und erleben seither eine Reinaissance. Ein Viertel in Alberobello ist gänzlich aus 1400 Trulli gebaut. Manch einer bezeichnet Alberobello sogar als das Disneyland Apuliens aufgrund seines märchenhaften Antlitzes. Alberobello (schöner Baum) erscheint dem Besucher wie ein Dorf aus einer Märchenerzählung. Das hat was.....
Auch in der Umgebung, auf den Feldern, Bauernhöfen etc. - überall sind die Trulli anzutreffen.
Auf dem Rückweg zum Auto bin ich bei Rosa in der Bar hängengeblieben. Ich war ihr erster Gast und sie hat mir wunderbaren Cafe con Amarena, gemacht mit viel Amore, angeboten. Genau das richtige, wenn man nachher noch Kurven fahren muss. Rose, eine sehr kommunikative Frau, die mir innert kürzester Zeit einige Episoden aus ihrem Leben erzählt hat... alles schön ausgeschmückt mit viel mammi mia und Amore :-)
Naturpark Bosco delle Pianelle haben wir einen ausgiebigen Spaziergang gemacht bevor es mit Sightseeing in Ostuni - der weissen Stadt. Ostuni beeindruckt mit einer malerischen Altstadt, die den Zauber und die Ursprünglichkeit Italiens reflektiert und Mitglied bei "die schönsten Orten Italiens" ist.






























Tag 31, 03.01.25
Einen Tag mit einem Spaziergang am Strand beginnen zu können, ist für mich - auch - Lebensqualität. Nach einem genussvollen Morgen gings zum Sightseeing. Auf dem Programm stand der Besuch der beiden adriatischen Küstendörfchen Monopolio sowie Polignano a Mare. Beides sind beliebte Urlaubsorte mit spektakulären Grötten, Klippen, Buchen, klarem Wasser, weiss getünchten Häusern, die schon leichten arabischen Einfluss aufweisen, engen Gässchen... schlicht und einfach: schmucke Dörfer, die zum Flanieren und verweilen einladen. Nicht um sonst müssen sie auch öfters als Postkartenmotive herhalten. Ria kommt inzwischen ganz gut klar mit Flanieren in den Touristenhotspots. Da ist nicht einfach für einen jungen Hund bei all diesen Verführungen, ruhig zu bleiben. Und dann sind da immer so viele Tauben und Möven.... aber sie schlägt sich wacker.


























Tag 30, 02.01.25
Früh gings heute morgen los und wir verliessen die Provinz Campania. Bis Potenza wählte ich die Autobahn. Danach gings entlang der SS7 durch die hügelige Landschaft der Basilikata Richtung Matera. Eine wunderbare Landschaft. hochstämmige Pinienwälder wechselten sich ab mit Laub- sowie Nadelwälder. Die Landschaft, die SS7 wäre auch ne tolle Motorradtour :-(
Und die Windanlagen sind sinnvoll, keine Frage, jedoch fürs Landschaftsbild alles andere wie förderlich.
Nach einem Zwischenstopp, um unsere 6 Beine zu vertreten gings direkt weiter nach Matera. Und dieser Ort ist definitiv einen Stopp wert. Matera gehört zum UNESCO Weltkulturerbe, ist neben Petra in Jordanien die älteste durchgehend bewohnte Siedlung der Geschichte. Die Besiedlung begann 15'000 v.Chr. Vielleicht liegts an den sogenannten "Sassis", Komplexe aus Höhlenwohnungen die in die Felswand geschlagen wurden und bis 1952 bewohnt waren. Aufgrund der schlechten Lebensbedingungen wurden sie damals geräumt und beherbergen heute Museen, Bars, Galerien etc. Hier könnte man sich durchaus länger aufhalten. Es gibt viel zu erkunden und tausende von Treppen die man rauf und runter muss, bis man alles gesehen hat.
Unser Domizil in Nord-Ampulien, Fasano, für die nächsten 3 Tage erreichten wir zum Sonnenuntergang.






















Tag 29, 01.01.25
Den Jahreswechsel habe ich tief schlafend verbracht. Ich war froh, dass sich die Knallerei in Grenzen hielt so dass auch Ria ziemlich entspannt bleiben konnte. Früh morgens gings runter an den Strand, den wir für einige Zeit ganz für uns hatten. Das hat meine Fellnase so richtig genossen. Im Sand buddeln, ohne dass jemand schimpft... wunderbar.
Den Rest des Tages haben wir unsere Oase genossen. Gelesen, im Garten gebuddelt, gechillt.. unter den vollbehangenen Orangen- und Zitrusbäumen. Das nenn ich doch mal einen guten Start ins 2025 - so darfs weitergehen.
Morgen werden wir weiterziehen. Richtung Apulien und werden dort kurz unterhalb von Bari unsere Zelte aufschlagen. Die Zeit hier war wunderschön und hat uns gut getan. Verkehrstechnisch habe ich von der Amalfiküste so ziemlich genug. Aber abgesehen davon ist's eine wunderbare Gegend, die ich nur empfehlen kann - aber nicht mit fahrbarem Untersatz. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich die Amalfiküste wieder einmal besuchen werde. Aber nur mittels Segelschiff. Es ist eine tolle Gegend und es gibt so viel zu sehen und zu unternehmen. Wer weiss, vielleicht organisiere ich mal einen Amalfi-Törn für alle, die das hier lesen und mitkommen wollen :-)








Tag 27 / 28
Nach einem Ruhetag gestern gings heute zu Fuss auf den Monte Comune (888 M) hinauf. eine schöne Tour mit schönen Aussichten auf die steil untereinem liegende Amalfiküste. Der aufkommende Nebel hielt sich zurück, bis wir auf dem Rückweg waren.
Hoffen wir, vor allem für Ria, dass wir den Silvester noch gut überstehen. Die Böllern hier seit dem Eindunkeln nonstop. Armes Hundeli.
Wo immer ihr auch seid: ich wünsche euch einen guten Rutsch ins 2025 - auf ein hoffentlich gesundes und wunderbares Neues Jahr.
















Tag 26
Früh gings heute Sonntag Richtung Neapel mit der Hoffnung, wenigstens zu Beginn dem Gewusel zu entgehen. Das hat auch so einigermassen geklappt. An der Spiagga haben wir einen längeren Spaziergang gemacht, damit Ria auf ihre Kosten kommt. Es waren schon einige Neapolitaner am Flanieren, Pausieren und Geniessen. Die wärmende Sonne hat es einem aber auch leicht gemacht.
Die letzten Fischer wurden ihren Fang des Tages los - mit sehr viel Geschrei :-) Der Vesuv lag friedlich da in den letzten Schwaden des Morgennebels. Vorgelagert das Castel dell'Ovo. Die ersten Segelschiffe liefen aus, die ersten Tanker warteten auf die Erlaubnis zur Hafeneinfahrt. Das liegt hier alles direkt nebeneinander: Yacht-, Fracht-, Fähr-Hafen....
Auf den "Wellenbrecher-Steinen" sitzend habe ich die Sonne und die Ruhe genossen. Ria war beschäftigt mit Möven, streunenden Katzen, anderen Hunden, fremde Menschen anhimmeln usw. ... aber immer wieder ist sie kurz vorbeikommen um sich zu vergewissern, dass Frauchen auch noch da ist... bis es dann passiert ist und das Pubertier in eine Lücke zwischen den Steinen gefallen ist. Das Rausziehen hat geklappt... wenn's auch gedauert hat. Aber mit tatkräftiger Unterstützung von einigen Passanten war auch das irgendwann geschafft... und Ria - nein, die hatte noch nicht genug... frisch fröhlich gings weiter wie zuvor.... omG !!!
Das Auto parkierte ich zum stolzen Preis von € 10.-/Stunde. Da soll sich noch irgendwer mal über die Parkgebühren in der Schweiz beschweren. Ich machte mich auf auf einen Sightseeing-Rundgang und mein persönlicher Höhepunkt des Tages war die Führung im Untergrund von Neapel - Neapel Sotterranea. Unter dem lebhaften historischen Zentrum, rund 40 Meter unterhalb, befindet sich ein hervorragend erhaltenes Netzwerk an Strassen, Plätzen, Tunnels, Grotten, die teilweise schon von den Römern und Griechen angelegt und aus dem Tuffstein geschlagen wurden. Eindrücklich... ich war aber auch nicht traurig, als ich wieder Tageslicht erspähte. Aber das hat sich absolut gelohnt.
Alles in Allem konnte mich Neapel nicht wirklich begeistern. Mir war's zu laut, zu hektisch, zu chaotisch, zu viel Gewusel, zu viel Abfall. Im Frühling 2024 war ich in Mexico City und der Verkehr in diesem 22 Mio. Moloch war angenehmer wie die Strassen von Neapel mit 2.9 Mio.
Schön fand ich jedoch die Vororte von Napoli (Portici, Torre, del Greco), die mit viel Charme und Ursprünglichkeit aufwarten konnten - trotz viel Verkehr.
Wieder zu Hause angekommen habe ich mich in den Garten gesetzt, unter dem Zitronenbaum, gelesen, die Seele baumeln lassen und Ria hat den Garten umgegraben. Wir haben hier mitten im Gewusel von Sorrent und Amalfiküste eine kleine Oase mittendrin, die zum Verweilen einlädt.
























Tag 25
Mein Weg führte mich heute zum Leuchtturm Punta Campanella. Für die Segler unter den Lesenden: Details der Admirality Digital List of lights siehe Foto.
Bis ich den Weg dahin allerdings starten konnte, dauerte es etwas. Ernesto, Vincenzo und seine ganze Familie kamen mir dazwischen. Die sind fast ausgeflippt, ein Auto mit Luzerner Kennzeichen zu sehen. Ein Teil der Familie hatte eine Zeit lang in Luzern gelebt. Mir blieb keine Wahl: aussteigen, die ganze Familie kennenlernen, eine Tirade von Informationen der ganzen Familiengeschichte anhören, den Betrieb der Oma besichtigen und mich wacker durch alle selbstgemachten kulinarischen Köstlichkeiten durchprobieren: Käse, Olivenöl, Limoncello, Meloncello, Fenchelschnaps, Hönig, Salami.... puuuhhh.... alles sehr lecker und natürlich habe ich auch eingekauft: Fenchelschnaps - das ist ganz sicher die beste Medizin gegen Magenbeschwerden und Krapfen aus Blätterteig mit einer Zitronen-Creme-Füllung, Zuerst hätte alles zusammen 27 Euro kosten sollen. Nach einer weiteren Degustationsrunde von allen Schnäpsen war der Preis dann bei 16 Euro. Bezahlt und nichts wie weg... sonst kann ich nachher nicht mehr Autofahren :-)
Die Wanderung raus zum Leuchtturm war erneut geprägt von tollen Aussichten bei noch tollerem Wetter. Das äusserte Ende der Halbinsel Sorrent ist die Campanelle Spitze. Die Landzunge, bestehend aus Kalk mit einer wunderschönen Vegetation und von archäologischen Interesse steht unter Naturschutz. Die Insel Capri war immer im Blickfeld. Und kurz vor der Heimfahrt konnte ich feststellen, dass am Mythos "....wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt..." absolut was dran ist.... sooo schön.


























Tag 24
Sentiero Degli Dei - der Weg der Götter - ist der spektakulärste Wanderweg der Amalfi und einer der schönten Wanderwege ganz Italiens. Komplett abseits der Zivilisation schlängelt er sich mit rund 10 Kilometer Länge und einer Höhe von 500 über dem Meeresspiegel von Agerola über Nocelle bis nach Positano - der Perle der Amalfiküste. - stets mit Blick auf das saphirblaue Wasser und die Insel Capri.
Es war tatsächlich eine der schönsten Wanderungen, die ich je gemacht habe. Das Wetter war perfekt bei strahlend blauem Himmel, 18 Grad und einem angenehmen Lüftchen. Der stürmische Wind der letzten Tage hat sich definitiv verzogen.
Schwindelfrei und trittsicher muss man sein. Gesichert ist hier nix. Bei uns hätte es talwärts ein Geländer und bergseitig ein Seil, um sich halten zu können. Aber der Weg lässt sich problemlos gehen.
Auf einem Teilstück gabelt sich der Weg und es gibt eine obere sowie untere Streckenführung. Auf dem Rückweg habe ich mich für die obere Variante entschieden, die wieder ganz andere Perspektiven eröffnete.
Interessant auch die Höhlenhäuser von Agerola, die noch heute bewohnt sind und früher von Banditen genutzt worden sind um sich und/oder Beute zu verstecken.
Wieder zurück beim Ausgangspunkt gings der Küstenstrasse (SS163) der Amalfiküste entlang heimwärts. Die Strasse ist besonders schmal und kurvenreich und bietet herrliche Ausblicke über die steil abfalende Küstn und den Golf von Salerno. Ab Frühjahr bis in den Herbst hinein soll sie für sämtliche ausländischen Pkw und Mietwagen gesperrt sein. Anders ist das auch nicht möglich. Schön jetzt war - wie überall hier - der Verkehr unglaublich. Mit Bussen, Wohnmobile, LKW's, Einheimische etc. Kreuzen ist nicht überall möglich und meistens auch nur dann, wenn beide absolut sauber fahren.
Auf der Wanderung hatte ich mich noch länger mit einem jungen Paar unterhalten, die in Positano leben. Und natürlich war auch der Verkehr ein Thema. Für die Einheimischen ist das natürlich alles andere wie lustig. Selbst mit den Rollern ist grösstenteils kein vorwärtskommen. Mal mehr wie 30/40 fahren zu können, praktisch unmöglich. Es sollen offenbar Bestrebungen im Gange sein, die ganz Amalfiküste autofrei zu machen, resp. dass die Touristen nur noch mit Bussen etc. durchkommen. Ein Ansinnen, welches ich absolut nachvollziehen kann. Die Amalfiküste ist wunderschön, die Örtchen idyllisch, alles absolut sehenswert - aber wenn dauernd alle Wegeverstopft sind - das kann nicht Sinn der Sache sein.
ich durfte die Amalfi nun auf einem Segeltörn erleben und als mit dem PW - für mich ist's keine Frage: mit einem fahrbaren Untersatz werde ich nie mehr hierher zurückkehren. Unter Segeln jedoch jederzeit und sofort.


































Tag 23
Heute stand der Besuch von Pompeij sowie des Vesuvs auf dem Programm. Pompeij hatte ich schon lange auf meiner Wunschliste. Pompeij wurde 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuvs verschüttet und lag mehr wie 1500 Jahr unter einer 25 Meter dicken Ascheschicht begraben und dadurch perfekt konserviert. Sie gilt als die besterhaltene antike Stadt der Welt und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Ich bin in der Geschichte nicht gut bewandert. Aber was mich an Stätten wie Pompeij begeistert, ist, was vor tausenden von Jahren durch Menschhand geschaffen worden ist - mittels einfachster Hilfsmittel, wenn überhaupt - und ja, auch durch Sklaverei - und heute noch Bestand hat. Ich war zum Glück ganz früh morgens dort und konnte die erste Zeit völlig ungestört durch die Häuser und Strassen schlendern. Unglaublich schön.
Nachmittags war der Besuch des Vesuvs eingeplant. Mit dem Auto einige Spitzkehren hoch arbeiten war die Devise. Ach, wäre das eine Strecke für mit dem Motorrad ;-)
für Individualgäste hiess es rund 2 Kilometer unterhalb des offiziellen Eingangs zu parkieren und per Fuss weiterzugehen. Es war windig und bitterkalt - selbst Silvia war echt froh um eine Kapuze - das will mal was heissen. Umso enttäuschter war ich, als endlich beim Eingang angekommen - alles geschlossen war. Das hätten sie auch weiter unten und/oder im Web publizieren können. Also sind wir unverrichteter Dinge wieder nach unten gezottelt. Mal gucken, ob wir noch einen zweiten Anlauf unternehmen werden. Offenbar kommt es im Winter öfters vor, dass der Zugang nicht möglich ist, aufgrund der krassen Wetterbedingungen.
























































Tag 21/22 - Weihnachten
Heilig Abend haben wir ganz ruhig verbracht. einen Spaziergang durch den Ort gemacht. Irgendwo hatte noch eine Musikkappelle gespielt - Weihnachtslieder vom Klassiker bis zur Moderne. Mich hat's zwar eher an eine Guggenmusig erinnert, aber schön war's trotzdem irgendwie. Weihnachten in der Ferne hat auch was Schmerzliches. Man wird sich erst recht der Menschen bewusst, die man vermisst. Heilsam ist die Gewissheit, dass die Nähe zu diesen Menschen wenig mit der Distanz zu tun hat, die zwischen einem liegt sondern mit der Verbundenheit im Herzen.
Die Zutaten für einen Limoncello-Spritz hat mir der Vermieter geschenkt. So was von lieb. Auch wenn dies nicht unbedingt mein Lieblingsgetränk ist, so hat's doch geschmeckt. Tja, wenn man die Zitronen dazu direkt vom Baum vor dem Haus ernten kann, dann schmeckt's halt doch besser.
Die Wetterprognose für die Weihnachtstag sind gut: trocken, ein Mix aus Sonne und Wolken, 12-14 Grad, und stürmisch - bis zu 50 Knoten Wind sind angesagt. Am 24.12. waren deshalb auch die Strände gesperrt, wegen drohender Springflut.
Heute am 25.12. haben wir frühmorgens einen Gang zum Strand gemacht. Ja, da war ganz schön was los. Wir haben's genossen. Es ist schon eindrücklich, wie hier alles in den Hang gebaut ist. Oftmals hat man den Eindruck, es sei alles geklebt.
Im Rahmen meiner Hochseeausbildung war ich auch auf einem Törn an der Amalfiküste (Sorrent, Amalfi, Capri, Ischia). Es ist eindrücklich, wie unterschiedlich man so eine Gegend wahrnimmt; ob vom Wasser aus oder vom Land aus. Ein effektiver Perspektivenwechsel - das sollte man öfters machen. Das tut gut, zeigt neue Optionen auf, lässt einen die Dinge mit anderen Augen sehen.






















Tag 20
Bei Tageslicht musste ich zuerst mal unsere Unterkunft besichtigen. Wirklich ein schmuckes Häuschen und obwohl mitten im Geschehen, total ruhig. Das sind doch tolle Aussichten auf erholsame und ruhige Festtage.
Einkaufen musste heute sein. Mann, war das ein Chaos. das ist ja auch bei uns jeweils eine Herausforderung. Aber hier mit diesen engen Strassen, der non-stop Einbahnverkehrsführung... und dann auch noch Markt und Strassensperrungen deswegen sowie Strassensperrungen Richtung Hafen wegen hohem Wellengang... ich habe tatsächlich 2.5 Stunden gebraucht, obwohl der Laden nur knapp einen Kilometer entfernt ist... na bravo. Nachmittags sind wir noch rauf auf den Hausberg und durften eine spezielle Stimmung - inkl. Windhose - erleben und Aussicht auf den Golf von Neapel inkl. Vesuv.


















Tag 19
Nach einer erholsamen Nacht gings heute weiter Richtung Sorrent/Amalfiküste. Dort werde ich die Festtage verbringen und erst am 2.1.25 weiterziehen. Es gibt in dieser Gegen einiges zu entdecken: Neapel, Amalfi Küste, Vesuv, Pompeii, wandern und vieles mehr. Wir haben hier ein schnuckeliges kleines Häuschen mit einem privaten Garten voller Orangen-und Zitronenbäume. Und vom Gemüse im Garten soll ich auch einfach nehmen, was ich wolle. Ist das nicht wunderbar?!
Der Weg zum Sorrent führte uns nach Caserta. Der königliche Palast dort gehört ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe. Aber ganz ehrlich; ich weiss nicht, wann ich das letzte mal eine Stadt besucht habe, die so schmuddelig-dreckig war wie Caserta. Da konnte auch ein Palast nichts dagegen ausrichten. So schnell wie möglich weiterziehen war die Devis. Echt gruselig. Schön war die Fahrt durchs Valle di Maddaloni an dessen Endpunkt der Aquädukt von Vanvitelli steht; ebenfalls auf der Unesco-Liste stehend. Ein eindrücklicher Bau. Neapel habe ich grossräumig umfahren. Da war alles ziemlich chaotisch; der Verkehr, die Verkehrsführung, die Beschilderung, der Dreck... ach du meine Güte :-)










Tag 18
Der Wind hatte sich über Nacht gelegt, das Meer sich wieder ziemlich beruhigt. So wars möglich, dass wir dem Strand entlang bis nach Sperlonga laufen konnten. Sperlonga ist absolut einen Besuch wert. Ein hübsches kleines Dörfchen mit verwinkelten Gässchen, steilen Wegen und immer wieder schönen Ausblicken aufs Meer. Es hat richtig Spass gemacht, treppauf, treppab überall durchzuschleichen.
Ria ist, bis auf Florenz, bei jeder Besichtigungstour dabei. So lernt sie, dass immer wieder fremde Gerüche, Geräusche, Menschen usw. nicht schlimmes sind, man das ganz gelassen nehmen kann und sie lernt dabei auch, dass man fremde Menschen nicht einfach beschnuppern darf - mögen die Leute oder der Inhalt deren Taschen auch noch so verführerisch riechen. Und das macht sie inzwischen richtig gut. Und was sie auch noch lernt, dass man alles was gefiedert ist, auch einfach in Ruhe lassen kann. Die Dinger fliegen eh davon - also was soll's. Alles was Federn hat, ist ihr grösster Trigger. Es gibt diesbezüglich gute und weniger gute Tage... wir arbeiten daran :-)
Nach Besichtigungsende ging's dem Strand entlang wieder zurück zu unserer Bleibe wo wir auf dem Balkon Skirennen guckten und die Sonne bei 18 Grad genossen.
Aktuell logieren wir bei einem Tomatenproduzenten. Rund ums Haus reihen sich die Tomatenplantagen aneinander. Für den Eigengebrauch produzieren sie Zitrusfrüchte und auch davon darf ich mit geniessen. Schon toll, wenn die Bäume voll behängt sind und man einfach ernten kann.
Bis jetzt habe ich immer Unterkünfte über AirBnB gebucht und fast immer ganz tolle Unterkünfte und sehr nette Gastgeber gehabt. In der Nebensaison lässt sich so manches Schnäppchen machen und ich muss auch nichts im voraus reservieren sondern immer erst ab Tag vor der Abreise. Platz gibt's überall. Zum Campen ist's noch zu kalt. Aktuell in der Nacht so um die 5 Grad. Tagsüber wird's dann schnell 14-18 Grad.
So gegen 15 Uhr hatte ich die Idee, dass wir doch noch eine kurze Wanderung durch die Korcheichenwälder in den Ausläufen des Appenins machen könnten. Gedacht, getan... aber keine gute Idee. Zusammengefasst: zu spät aufgebrochen (kurz nach 17 Uhr ist Sonnenuntergang), nix aber auch gar nix dabei, Handy Akkustand niedrig, zu wenig auf mögliche Referenzpunkte geachtet, den Rückweg nicht mehr gefunden (Wanderwege sind hier höchst selten angeschrieben/gekennzeichnet und oftmals mehr Trampelpfade wie Wege), gerade noch rechtzeitig einen Hilferuf an die Vermieterin abgesetzte, die zum Glück nicht lange gefackelt hat und die Polizei aufgeboten hat. Ria - sonst immer und überall am rumschnuppern etc. - hat sich neben mich hingesetzt und ist nicht mehr von meiner Seite gewichen. Es war eine Erleichterung, als endlich Schweinwerferlicht sich einen Weg durch die Dunkelheit gebahnt hat und wir schlussendlich gesund und munter und lediglich etwas unterkühlt wieder zu Hause waren.


































Tag 17
Für den heutigen Tag war der Sturm prophezeit - und die Ankündigung hat sich bewahrheitet. Nichts desto trotz liessen wir uns bereits früh morgens einen Gang am Strand nicht entgehen. Es war wunderbar. Man musste allerdings vorsichtig sein, denn die Wellen kamen weit über die übliche Wasserlinie hinaus und trugen massiv Sand ab. 25 Knoten Wind (mal 1.852 km/h) sind eine Ansage - aber es war wunderbar. Ich glaube, man wird nirgends mehr "durchgerüttelt", wie bei solchen Verhältnissen. Das hat auch sehr viel Gutes.
Gegen Mittag setzte auch noch der sintflutartige Regen ein. Die Zeit nutzte ich um zu Arbeiten und Ria zum Blödsinn machen. Echt unglaublich, was so einem pubertierenden Hund alles einfällt.
Gegen Abend klärte sich der Himmel auf - eine wunderbare Stimmung präsentierte sich. Wir liessen uns "Ballspielen" am Stand nicht entgehen - Sand überall - aber so was von viel Spass.




















Tag 16
Der heutige Tag startete nicht ganz so idyllisch wie gestern. Die Wohnung hat noch eine weitere Etage mit einem weiteren Zimmer, das wir jedoch gar nicht brauchten. Aber meine pubertierende Fellnase wollte frühmorgens unbedingt da oben nachschauen, ob sie allenfalls etwas verpasst hatte. Dumm nur, dass vom zweiten Stock kein Weg über Fenster und Aussendach nach unten führt - da gibt's nur diese verdammt enge Wendeltreppe. Also musste ich 24 Kilo Hund irgendwie wieder nach unten bringen :-( in Bergsteigermanier gings mit Gstältli und Leine gesichert irgendwie nach unten - ohne Unfall - zum Glück. Sie fands nicht so toll - ich auch nicht.... Und das alles vor dem ersten Kaffee!!! Nach erfolgter Rettungsaktion gings ans Zusammenpacken und nach einem letzten Gang zum Strand gings Richtung Süden los.
Schon bald waren wir im Latium und auch die Landschaft veränderte sich. Grosse Agrarflächen wechselten sich mit gleich grossen Solarfeldern und Treibhäuseranlagen ab.
Auf unserem Weg lag auch Tarquinia die vor allem für die etruskischen Ausgrabungsstätten bekannt ist, die auch zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Von einer Besichtigung sah ich ab, weil Ria allenfalls noch weitere Dinge ausbuddeln würde, was vermutlich nicht so gern gesehen werde. In der Erde buddeln ist nämlich eine weitere Lieblingsbeschäftigung von meinem Pubertier.
die Fahrt ging über Monte Romano und die Hochebene Galmarara-Zebio. Eine wunderschöne Gegend - mit leichtem "Alp-Charakter", Laubwälder und Olivenbäume. Jedoch waren die hier hochstämmiger Natur im Vergleich zur Toskana, wo sie eher niederstämmig, fast buschartig sind.
Spontan machten wir noch einen Abstecher nach Viterbo. Gemäss Wikipedia soll es die schönte mittelalterliche Stadt Italiens sein. Der Stopp hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Die Stadt ist schön und es gibt viel zu sehen. Inzwischen hat der angekündete Regen eingesetzt und so zogen wir weiter und liessen den Lago Vico sowie Lago Bracciano aus und Rom liessen wir ebenfalls rechtsliegen. Ich war vor nicht allzu langer Zeit schon mal in Rom und wenn schon Rom, dann für längere Zeit.
So gings weiter dem Fusse des Apennins entlang. Dieser 1500 Kilometer lange Gebirgszug wird aufgrund seiner Form, Höhe und Länge oft auch als Rückgrat Italiens bezeichnet.
Gerade noch vor dem Eindunkeln erreichten wir unser heutiges Tagesziel: Sperlonga - ein kleiner Ort am Tyrhennischen Meer der zu den schönsten Orten Italiens gehört. Mal gucken - morgen wissen wir mehr.
Der Empfang durch die heutige Gastgeberin war sehr herzlich und ein grosser Korb mit Früchten aus eigenem Anbau war unser Willkommensgeschenk. Ein kurzer Abstecher ans Meer musste noch sein bevors Feierabend gab.




































Tag 15
Mit einer Tasse Kaffee am Meer sitzend den Tag zu beginnen - das ist für mich Lebensqualität. Nach diesem tollen Start in den Tag ging's über die Strada Panoramica zuerst der Küste entlang und durchs Landesinnere wieder zurück zum Ausgangspunkt der Hafenstadt San Stefano. Die Flora hat mich sehr stark ans Cape de Corse erinnert mit dem einzigen Unterschied, dass der Strassenbeleg auf Korsika definitiv besser ist.
In San Stefano genossen wir einen Hafen-/Altstadtbummel. Den Fischmarkt am Porto del Valle mussten wir jedoch zügig verlassen - das war zu viel Geruchs-Inspiration für Ria :-) In der Altstadt konnte ich einen Ambulanzeinsatz ansehen. Die Ambulanz fährt soweit wie möglich und wenn die Gässchen zu eng werden, müssen die Sanitäter inkl. der Rolltrage über das holprige Kopfsteinpflaster zu Fuss weiter, den Berg hinauf... wenn sie die korrekte Hausnummer im Gewirr der Gassen nicht finden, geht's wieder zurück und man versuchts mal auf der anderen Seite!!! Für den Patient sicher auch sehr angenehm, auf der Trage durch die Gässchen gerollt resp. geholpert zu werden und je nach Diagnose sicher auch sehr förderlich. Gut daran ist; so weiss gleich die ganze Nachbarschaft, wer ins Spital muss.... Und wir haben Sorgen mit unserm Gesundheitswesen???
Den Tag liessen wir bei Spiel und Spass am Strand ausklingen. Wenn der Junghund dem "Stöckli-Grössenwahnsinn" verfällt und ganze Bambusstangen durch die Gegend schleppt - dann ist Ria in Aktion. Und einem Ball hinterher zu jagen, das liebt sie auch - aber den Ball aus den Wellen fischen - das darf Frauchen machen. Hund könnte ja nass werden :-)
Unsere Unterkunft hier ist nicht die tollste Bleibe - aber dafür ist sie am Strand und weist als highlight eine Wendeltreppe auf, die eine Stufenbreite von 40 cm hat und an der breitesten Stelle 21 cm aufweist. Ria kommt kann die Treppe zwar hinauflaufen - aber runter kommt sie nicht mehr. Und 24 Kilo kann ich auf dieser Treppe nicht nach unten tragen. Also muss sie - und Frauchen natürlich auch - im zweiten Stock zum Fenster raus und über das Dach und die Feuerleiter aussen rum nach unten und wieder rein in die Wohnung... Sachen gibt's!
























Tag 14
Der heutige Tag war ganz dem Strand gewidmet. Drei Stunden sind wir dem endlos langen Sandstrand entlang gelaufen und sind gerade mal drei Hunde-Menschen begegnet. Es war ein richtiger Frühlingstag mit milden Temperaturen und praktisch windstill. Habe mir tatsächlich einen Sonnenbrand eingefangen. Das fängt ja gut an ;-)
Ria hat ein neues Hobby gefunden: Wellen jagen... damit war's sie heute so richtig beschäftigt und mir ist's lieber, sie jagt Wellen statt Hühner :-)








Tag 13
Nach einer erneuten sternenklaren Frostnacht kündigte sich ein wunderbarer Tag an. Wir packten unsere sieben Sachen und los gings. Den ersten Stopp legten wir in Montepulciano ein. Erneut ein sehr schöner Ort, wobei sich hier schon der Tourismus bemerkbar macht - nicht zuletzt wegen den Preisen. Schade fand ich, dass das historische Zentrum nicht autofrei ist. Weiter gings über die Strada Del Vino Montepulciano bis nach Montalcino. Erneut ein herziges Städtchen und einfach herrlich, dass ich das alles ohne Touristenströme geniessen darf. Zwar sind längst nicht alle Cafes und Trattorias geöffnet, aber dafür hat man überall Platz, kann tagsüber an der warmen Frühlingssonne draussen sitzen und in den Gässchen wird man nicht vom Touristenstrom vorwärts geschoben.
Der Weg führte uns über die Strada del Vino di Val d'Orcia weiter. Das Val d'Orcia ist UNESCO Weltkulturerbe und meiner Meinung nach absolut zu recht. Die Toskana ist hier "wie gemalt" - manchmal fast kitschig schön. Endlos weite sanfthügelige Felder, traumhafte Aussichtspunkte, malerische Zypressenalleen, wunderschöne Panoramastrassen, bezaubernde Ortschaften mit Renaissancebauten - die Toskana, die man von den berühmten Bilder her kennt und die einen zum Schwärmen bringt. Jeder Ort hier wäre einen Stopp wert und auch kulinarisch kann man sich nach Strich und Faden verwöhnen lassen.
Am Ende es Val d'Orcia ist der Lago die Bolsena der romantisch in die Landschaft eingebettet ist mit schönen Stränden und vielen Sehenswürdigkeiten in den Orten rund um den See. Touristisch soll er zu den Geheimtipps zählen. Wir legten einen Stopp ein und Ria konnte sich am Strand austoben und zugucken, wie das Mittagessen an ihr vorbeischwamm... :-)
Die letzte Etappe führte uns durch die Maremma. Wörtlich bedeutet dies auf Italienisch "sumpfiges Küstenland". So wie man es von der Toskana gewohnt ist, ist auch diese Region eine sehr abwechslungsreiche, unberührte, natürliche Landschaft.
Unser Tagesziel war Monte Argentario am Tyrennhischen Meer, ca. 90 Kilometer von Rom entfernt.










































Tag 11 / 12
Die Tage haben wir einfach nix getan. Nix rumgefahren, nichts angeschaut. Einfach nur "sein". Das hat Mensch und Hund gut getan. Wir logieren hier in einem winzig kleinen Häuschen, eine umgebaute Scheune, mitten im Nirgendwo im Tal d'Orcia, nur umgeben von Olivenhainen und Rebbergen..... Bis zum nächsten bewohnten Haus sind's ca. 1 Kilometer und so haben wir hier Ruhe pur und alles für uns. Ausgedehnte Spaziergänge durch die Reben, die wärmende Frühlingssonne genossen, den Holzofen eingefeuert, lecker gekocht.... gut und lange geschlafen - was will man noch mehr.














Tag 10
Heute ging es weiter südwärts, zwar immer noch in der Toskana aber nahe der ligurischen Grenze. Ziel war das Val d'Orcia - da werden wir drei Tage bleiben. Den ersten Halt legten wir in Monteriggioni ein. Die gleichnamige Gemeinde ist von einer mittelalterlichen noch heute vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben. Innerhalb der Mauern erneut ein äusserst schmuckes Örtchen, liebevoll dekoriert und herausgeputzt.
die Prognosen hatten für den Nachmittag Regen angesagt. So nutzen wir im Anschluss von Monteriggione die Zeit für eine ausgiebige Wanderung entlang der Via Francigena, oft auch als Via Romea bezeichnet. Dieser 1700 km lange Pilgerweg nutzen die Pilger auf ihrem Weg von England nach Rom zur Grabstätte des Apostel Petrus und Paulus. Erstmals begangen wurde der Weg 990 vom Erzbischof von Canterburry. Es ist nicht das erste Mal, dass wir auf diesem Weg unterwegs waren. Man kann gut von unterwegs fast überall einsteigen, so dass meine Fellnase genügend Bewegung hat und sich im Gebüsch austoben kann.
Weiter gings durch das bezaubernde Val die Merse. Eine Gemeinschaft von Städten und Dörfern, welche von den Flüssen Merse und Frama eingeschlossen sind und über das letzte Jahrtausend relativ unberührt geblieben sind.
Die Landschat war, trotz Regen, wirklich wunderbar beeindruckend. Auf jedem toskanischen Hügel war ein Bauernhof, ein Winzerbetrieb, eine Festung, ein Pferdegestüt oder einfach eine Wohnanlage zu sehen, immer gesäumt von der typischen toskanischen Baumallee aus Zypressen.
Hier kam ich auch in den Genuss, erstmals einen Fasan in freier Wildbahn zu bewundern. Ein hübscher Kerl, der sich aber schnell ins Gebüsch verzogen hat. Zum Glück war Ria im Auto sicher aufgehoben!
Heut war ich wieder mal mit meinem BMW Navigator unterwegs. Das sind einfach immer die besten und schönsten Strässchen, die man üblicherweise nicht mit dem Auto fährt. Es waren auch heute wieder Gravelstrecken dabei und da inzwischen der Himmel alle Schleusen geöffnete hatte und es wie aus Eimern schüttete, sah mein Auto am Schluss auch entsprechend aus. Muss wohl in absehbarer Zeit mal in die Waschstrasse.
Bereits im Dunkeln haben wir unser Tagesziel erreicht. Ein schmuckes kleiner Cottage, irgendwo im Grünen - weit und breit alleine sind wir hier. Hier werden wir die ersten Reisetage etwas setzen lassen und einfach nur sein und geniessen. Das wird Mensch und Hund gut tun.










Tag 9
die sternenklare, kalte Nacht zauberte eine wunderbare Morgenstimmung in die Hügel der Toskana. Heute gings nach Florenz. Eine Grossstadt wie Firenze mit all ihren Geräuschen, Menschen und Gerüchen wäre für Ria noch eine Reizüberflutung. Deshalb liess ich sie im Auto (für 2-3 Stunden geht das problemlos) und ich begab mich auf Sightseeing Tour. Florenz ist enorm reich an Kultur und beherbergt zahlreiche Bauwerke, Museen, Gemäldegalerien...Zudem war sie Heimat und/oder Wirkungsstätte von zahlreichen Künstlern, Philosophen und Wissenschaftler wie Leonarda da Vinci, Michelangelo, Galileo Galilei usw. ... sowie das Geschlecht der Familie Medici. Man könnte wohl zwei Wochen hier verbringen und hätte noch immer nicht alles gesehen. Eindrücklich der Duomo, die Ponte Vecchio, der Riccardi Medici Palace, der Uffizien Palast, der Mercato Centrale und vieles mehr.
Zur Mittagszeit wanderten Ria und ich auf den Hausberg von Florenz, den Monte Ceceri. Oben angelangt, genoss ich den Blick au auf die Stadt. Nach rund zwei Stunden gings für Ria wieder ins Auto und für mich auf die zweite Sightseeing Runde.
Besonders angetan hatte es mir die Markthalle. Unglaublich diese Vielfalt an kulinarischen und optischen Genüssen - und dieser Geruch in der Luft. Einfach toll!
Erstaunt war ich ob der vielen Touristen in der Stadt. Das habe ich nicht erwartet. Es liess mich erahnen, was im Sommer los sein muss.




































Tag 8
Zuerst gings morgens auf Sightseeing-Tour nach San Gimignano. Das historische Zentrum gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die weiterherum sichtbaren Türme - einst waren es über 50 als Symbol der Macht und des Reichtums der damaligen Herrscherfamilien - sind das Wahrzeichen der Stadt. San Gimignano hat seine feudale Atmosphäre und sein Aussehen bewahrt. Nebst den Immobilien waren auch die schmucken Lebensmittelgeschäfte unglaublich schön. Wein, Käse, Salami.....
Nach so viel Eindrücken und Gerüchen lüfteten wir den Kopf bei einer Wanderung in und durch die Olivenhaine und Rebberge der Umgebung. Die Olivenbäume werden aktuell geschnitten. die meisten Reben sind schon gestutzt worden.
Und bei einer Hühnerfarm hat Ria die Gelegenheit ergriffen und weg war sie.... ich hab nur noch die aufgescheuchten Hühner gesehen... und dann nix mehr. Alle Hennen weggeflattert und meine Fellnase nirgends mehr sichtbar. Die Freude war gross... und auch nach etwas warten; keine Ria weit und breit. Also musste Frauchen sich auf die Suche machen. Irgendwann hielt der Pöstler an und fragte, ob ich meinen Hund suchen würde... die sei etwa 2 Kilometer weiter unten. Na bravo... auf dem Weg dahin hielt auch schon der nächste Autofahrer - die gleiche Frage, das gleiche Grinsen im Gesicht.... und irgendwann kam der Hühner-Schreck auch mit Tempo angerannt, Zunge am Boden, unschuldiger Blick im Gesicht... was soll man da sagen? Am besten nix - Leine dran und ab auf den Rückweg. Dass wir am besagten Bauernhof wieder vorbei mussten, war unvermeidbar. Der Bauer hat mit mir geschimpft... ich habe mich mal dumm und nichts-verstehend angestellt und mich aus dem Staub gemacht. Was ist nur aus meinem kleinen herzigen Welpen geworden? :-)






















Tag 7
Den heutigen Tag würde ich unter das Motto "Silvia auf Abwegen" stellen. Vor der Weiterfahrt genossen wir nochmals einen ausgedehnten Spaziergang am Strand. Die Sonne stahl sich durch die letzten Sturmwolken und zauberte eine wunderbare Morgenstimmung. Den ersten Stopp legten wir in der Republica di San Marino; in der vermutlich ältesten bestehenden Republik der Welt mit einer Geschichte, die der Überlieferung nach bis auf das Jahr 301 mit der Gründung durch den heiligen Marinus zurückgeht. Sie ist als Enklave vollständig von Italien umgeben. San Marino ist einer der sechs europäischen Zwergstaaten und sowohl mit einer Bevölkerung von rund 30.000 Einwohnern als auch mit einer Fläche von rund 60 km² der jeweils fünftkleinste international anerkannte Staat der Welt. Die gleichnamige Hauptstadt kann mit einer wunderschönen Altstadt aufwarten. Steil an den Hang gebaut, mit schmalen Gassen und Treppen... wunderbar. der faustdicke Nebel verhinderte einerseits den Genuss der tollen Aussicht, war andererseits jedoch für eine mystische Stimmung in den mittelalterlichen Gässchen verantwortlich.
Weiter ging es durch ein wildromantisches Tal Richtung San Leo. Diese Strecke habe ich über den BMW Navigator gefunden. Dass die Strasse immer enger wurde, irgendwann nicht mehr asphaltiert war, hat mich nicht sonderlich verwundert; zu oft war ich so auf zwei Rädern unterwegs. Dass es immer steiler wurde, die Strassen teilweise überschwemmt war, Furt-Rinnen das Fahren langsam aber sicher unangenehm gestalteten fand ich irgendwann nicht mehr so erquickend. Dass mit zunehmender Höhe auch noch immer dichter werdender Nebel sich dazugesellte... das war mir irgendwann nicht mehr geheuer. Und dann war er da; der Erdrutsch, der eine Weiterfahrt unmöglich machte. Also musste ich auf einer schmalen Strasse mit Nullsicht, irgendwo im steilen Gelände, mein Gefährt wenden. Irgendwann war auch das geschafft und ab dann ging die Irrfahrt erst richtig los. Das Navi hat zwar schön brav immer wieder neue Routen vorgeschlagen - aber immer war irgendwo wieder eine Sperrung wegen einem Erdrutsch. Was "Frana" bedeutet, habe ich heute gelernt: Erdrutsch. Nach einer Irrfahrt im stockdicken Nebel kamen irgendwann wieder die ersten Anzeichen von Zivilisation ans Tageslicht und der Nebel lichtete sich ebenfalls. Puuuhhh...
Dann gings aber flott und ohne weitere Hindernisse Richtung heutigem Tagesziel: San Gimignano. Wenn ich schon mitten im Weingebiet logiere, dann auch gleich in einem ehemaligen Weinkeller. Toll umgebaut - da wird es uns gefallen.






















Tag 6
Gleich noch ein update betreffend Hundeaufsatz fürs Motorrad: es muss wohl so sein, dass am 4.12.24, als ich losgezogen bin, der Aufsatz tatsächlich in der Schweiz angekommen ist!!!
Nie und nimmer würde ich während der Badesaison Rimini besuchen. Zu überfüllt sind dann die Gässchen, Dörfer, Restaurants, die Strände. Aber heute hatten wir kilometerlange Strände für uns alleine. Es war sehr stürmisch, regnerisch, kalt - ich liebe diese Winterstürme. die Kraft der Natur ist dann seh-, hör-, riech-, spürbar. Diese unbändige Kraft des Meeres, die Wellen mit ihren Schaumkronen, die Gischt, die die Luft erfüllt, wenn die Wellen donnernd an Land rollen - wunderbar. Die Altstadt von Rimini ist ebenfalls einen Besuch wert. Wir konnten die Gässchen und Plätze in aller Ruhe ohne Touristenströme erkunden,














Tag 5
Die Zeit in der Lombardei war vorbei und ich machte mich auf den Weg Richtung Rimini. Die Wetterprognosen hatten Sturm angesagt... und das hat sich bewahrheitet. Dauerregen und starker, böiger Wind. Die Fahrt durchs Naturschutzgebiet des Po-Delta hatte schon fast etwas Magisches. Das Wasser der Po-Ausläufern fegte aufgepeitscht über die Strasse, Laub und Äste wurden durch die Luft gewirbelt und so manche Wasserdurchfahrt musste bewältigt werden. Auf dem abwärtsfliessenden Po bildeten sich aufwärtsfliessende Wellen mit Schaumkrone - ein faszinierendes Schauspiel.
In Rimini angekommen ging's zuerst an den Strand für einen langen Spaziergang. Das adriatische Meer war aufgewühlt, die Wellen donnerten an den Strand, die Gischt fegte durch die Luft - einfach herrlich. Ria hat sich gewaltig gefreut über den Sand und das Wasser.






Tag 4
für heute war Sightseeing am Lago d'Iseo angesagt. Rund um den See verteilen sich schmucke Dörfchen, die im Sommer vermutlich heillos von Touristenmassen überflutet werden. Heute waren die Tauben in der Ueberzahl. Mein erster Stopp war in Sulzano. Dieser Ort wurde 2016 berühmt durch die temporäre Installation "floating Piers" von Christo. Weiter gings nach Iseo. Ebenfalls sehr schön und auch hier die Gässchen, Plätze, Gärten alles auffallend sauber. Den Besuch des kleinen, aber schönen Weihnachtsmarktes liess ich mir nicht entgehen. Nächster Programmpunkt war der Besuch der Insel "Monte Isola". da kommt man als Tourist nur mit der Fähre hin - nix Auto, nix Motorrad, nix Roller... Die freundliche Signora am Billettschalter hat mich darauf hingewiesen, dass auf der Fähre Leinen- und Maulkorbpflicht sei. Na bravo, den Maulkorb hatte ich zu Hause vergessen. Dank meiner charmanten und überzeugenden Art (!) durfte ich dann doch an Bord, weil ich versprochen hatte, nur draussen an Deck zu sein und nicht drinnen, wo sich alle anderen Touristen aufhielten. Monte Isola ist ein verstecktes Juwel im Herzen des Iseosees und verfügt über eine reiche Geschichte, Kultur und Natur, die bei jedem Schritt verzaubern kann. Die mittelalterlichen Dörfchen und Burgen, der Olivenweg entlang der Küste. Der Besuch hat sich wirklich gelohnt.










Tag 3
Heute ging's von zu Hause aus auf eine Wanderung durch die Kastanienwälder hoch zum Monte Magnoli. Das Lauf lag knöcheltief und wir begegneten während drei Stunden keiner Menschenseele. Meine Fellnase war voll in ihrem Element. Wieder zu Hause haben wir Haus und Garten genossen und die Kleine kam noch in den Genuss einer Trainingseinheit. Sie macht das gut, aber man muss am Ball bleiben - einen faulen Tag dazwischen und prompt kommt sie wieder auf dumme Gedanken!




Tag 2
Eine sternenklare Nacht brachte auch in bella Italia Bodenfrost und Morgentemperaturen um den Gefrierpunkt. Erneut strahlte die Sonne vom Himmel und bescherte im Laufe des Tages frühlingshafte Temperaturen. Auf dem Programm stand die Fahrt ins Gebiet Franciacorta in der Nähe des Lago Iseo und dort ins Riserva Naturale Piramidi di Zone. Die Erdpyramiden, entstanden durch die Erosion von tausenden von Jahren. Eine schöne Tour führt von Cislano durch das Erosionstal mit den imposanten Formationen. Auch zu Fuss geht's nur entweder steil bergauf oder steil bergab.... puuhh....





Tag 1
Endlich war der Tag da - und es ging los in Luzern bei Regen und 4 Grad, kurz vor dem Gotthardtunnel bei leichtem Schneefall und 2 Grad. In der Sonnenstube der Schweiz erwartete mich strahlend schönes Wetter bei bis zu 14 Grad. Das Ziel des Tages war Brione in der Provinz Brescia, wo uns hoch oben am Berg ein kleines Steinhäuschen erwartete mit wunderbarer Aussicht, grossem Garten und absoluter Ruhe. Die Fahrt da hoch war italienisch kriminell. Wenn man Strässchen noch enger und steiler bauen kann - dann in Italien. Der Vermieter Massimo ein sehr hilfsbereiter Mann, der das Häuschen selber erbaut hat und ständig am optimieren und modernisieren ist. Toll, wenn jemand ein Handwerk dermassen beherrscht. Der Start ist geglückt, so kann’s weitergehen.



